Vermischtes

Früher war mit fünf Worten oft schon alles gesagt. Im Internet haben wir mehr Platz – und ergehen uns daher in nostalgischen Gefühlen, bevor wir zu aktuellen Pressestimmen und anderen Erfreulichkeiten kommen

Erinnern Sie sich noch an diese wunderbar altmodischen Ansichtskarten mit den leicht gewellten Rändern, auf deren Rückseite im Feld für die Briefmarke „5 Grußworte – Drucksachenporto“ stand? Ja, genau die …

Grußworte

In kleinen Papier- und Souvenirgeschäften auf dem Lande kann man sie gelegentlich noch unter uralten Restbeständen finden – und daran denken, wie man einst vom Skikurs Karten nach Hause schrieb, oder aus dem Urlaub an die Schulkollegen, und sich bemühte, jedes „Wort“ eine ganze Zeile lang werden zu lassen: „Sindgutangekommenimzimmerlautergutefreunde” usw. usf. Fünf Zeilen, fünf Worte, alles war gesagt, und man hatte sich Porto erspart, aber darum ging es natürlich gar nicht, sondern um das Spiel, um das Gefühl, die Post auszutricksen. Und es ist auch immer gut ausgegangen, und keiner der Empfänger musste Nachporto bezahlen.

Warum ich Ihnen das erzähle? Nun ja, weil wir auch Ansichtskarten gemacht haben, für unsere Website und unser Buch „Wandern im Wienerwald“. Wie die ausschauen, das sehen Sie hier …

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… und hier:

Wienerwald.com_Karte 1.jpg

Auf der Rückseite ist Platz für Ihre Grußworte und die Adresse des Empfängers, wie sich das bei einer ordentlichen Ansichtskarte gehört – nur das mit dem Drucksachenporto gibt’s halt leider nicht mehr. Egal. Wenn Sie uns schreiben (am besten über unsere Kontakt-Seite oder in einem Kommentar), schicken wir Ihnen je zehn Karten in einem diskreten Couvert zu. Aber Achtung: Das Angebot gilt nur für die ersten drei Einsender, also beeilen Sie sich!

Und weil wir gerade bei der Nostalgie waren … Ein wohlmeinender Freund ließ uns dankenswerterweise diese zwei antiquarischen Büchlein zukommen: Ernst Dümels „Spezialführer“, Band 1 („Das Wienerwaldgebiet zwischen Mödling und Baden“) und Band 4 („Das Wienerwaldgebiet nördlich des Wientales zur Donau“), erschienen 1928 in der Tagblatt-Bibliothek.

Schon auf den Umschlägen fallen die rot-weißen Markierungen auf, die dem Wanderer so vertraut waren – und es noch sind, wo sie nicht bereits durch die gelben, „EU-konformen“ Pfeile ersetzt wurden. In den Bänden finden sich nicht nur Wanderweg-Beschreibungen, sondern auch lexikalisch geordnete Erläuterungen zu Ortschaften, Bergen, Flußläufen, Burgen etc. pp.
Der Autor empfiehlt seinen Spezialführer schon aus dem Grund, weil er der gemeinen Landkarte überlegen sei: „Man glaubt nicht, wie viele Wanderer es gibt, die irgendwo hinaus fahren, beim Verlassen des Bahnhofes eine Touristenkarte entfalten, um nun lustig drauf losmarschieren zu können. In den meisten Fällen wird ein bestimmter markierter Weg herausgesucht, der zu dem vorgehabten oder erst jetzt nach vielem Überlegen bestimmten Ziele führt, die Karte dann wieder eingesteckt und nach Abschluß der Wanderung, d. h. zu Hause in mehr oder weniger zerquetschtem Zustande wieder verwahrt – oder auch nicht.“
Genau.
Und wir wollen uns besonders den letzten Zeilen des Vorworts von Herrn Dümel anschließen, weil die auch für unser handliches und robustes Wanderbuch sowie diese Website gelten: „Zum Schlusse bittet der Unterzeichnete, allfällige sachliche Berichtigungen, die jederzeit stets willkommen sind, für ihn an die Verlagsleitung … gelangen zu lassen.“
Sollte Ihnen beim Wandern also auffallen, dass sich an einer der von uns beschriebenen Routen was geändert hat, dann schreiben Sie bitte uns (oder dem Falter-Verlag). Korrekturen und Hinweise sind auch hierorts stets willkommen.

Apropos sachdienlich: Der Kurier schreibt in seiner Online-Ausgabe vom 26. 4. 2019 unter dem Titel: „Tausende österreichische Bäume werden unnötig gefällt“ das, was wir schon mehr als ein Jahr vorher an dieser Stelle in „Die große Abholzung“ kritisiert haben: Im Wienerwald werden wie verrückt Bäume umgeschnitten – vorgeblich wegen der Gesetzeslage, damit Wanderer nicht von umstürzenden Fichten erschlagen werden (was ja bisher auch nicht so eine Wahnsinnsgefahr war, weil ja sowieso jeder Mensch mit ein bissl Resthirn weiß, dass man zum Beispiel bei Sturm nicht in den Wald geht) und der Waldbesitzer dann rechtlich und versicherungstechnisch für das Unglück haften muss. Wie die heimische Tageszeitung nun berichtet, wird dabei aber auch oft unnötig viel geschlägert – zum Teil aus schnöder Geldgier, weil man das Holz ja gut verkaufen kann.
Nur die Stadt Wien arbeitet als Waldbesitzer absolut umweltschonend (so will es zumindest der Kurier, aber der muss halt so schreiben), fällt oft die Bäume von Hand und lässt sie – wenn sie nicht gleich als „Totholz“ (auch so ein Öko-Schwachsinn) liegenbleiben – von Pferden zum Lastwagen bringen. Wer´s glaubt, war noch nie in einem Stück Wienerwald, das der Gemeinde gehört. Aber wenigstens spricht sich das mit der Abholzung endlich herum …

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Auch die Existenz unseres Buchs „Wandern im Wienerwald“ spricht sich scheinbar immer noch herum – und zwar bis nach Deutschland, wo Jürgen Weber für das Literaturportal versalia eine sehr erfreuliche Rezension darüber verfasst hat. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich. (Und dass versehentlich nur Peter Hiess als Autor angegeben ist, wird dann weiter unten korrigiert, weil es ohne Helmuth Singer einfach nicht geht.)

Versalia_Rezension.jpg

Wie aus den Büchereien Wien verlautet, ist besagtes Buch in vielen Zweigstellen (und auch der Zentrale) vorhanden, aber meist verborgt. Auch das Exemplar auf dem Photo unten hat sich schon jemand reservieren lassen.

Aber das macht nichts, weil es das Werk ja nach wie vor im Buchhandel zum günstigen Preis zu erwerben gibt – unten ein aktuelles Bild aus der Thalia-Filiale Wien Mitte. Und ein Wanderbuch, das einem gehört, macht doch gleich noch mehr Freude.  (ph)

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