Der Mensch schwitzt, um seine Körpertemperatur zu regulieren. Das hat die Natur so eingerichtet, um eine Überhitzung zu verhindern. Gründe für Schweißausbrüche gibt es dabei viele – neben Hitze und körperlichen Anstrengungen können auch Gefühle wie Angst, Wut oder Stress sowie Krankheiten wie Fieber den Schweiß verursachen.
Und wenn man sich über einen felsigen Steilanstieg hinaufkämpfen muss, wie auf dem untenstehenden Bild den zum Hohen Lindkogel (Route Nr. 25 mit dem Titel „Hoch dem Wall des Wienerwaldes entragend …“ in unserem praktischen Buch „Wandern im Wienerwald“), fließt der Schweiß sowieso in Strömen.
Eigentlich ist Schwitzen ja ein Schutzmechanismus – aber der kommt mit ein paar wenig erfreulichen Begleiterscheinungen daher: Schweißgeruch und Schweißflecken an der Kleidung. Deodorants sollen dagegen Abhilfe schaffen. Doch Vorsicht, vor allem Antitranspirante, die den Schweißgeruch nicht einfach nur überdecken, sondern die Schweißbildung reduzieren, enthalten oft Aluminiumsalze – und die stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein.
Wer das Gefühl hat, zu stark zu schwitzen, für den gibt es auch ein paar natürliche Mittel:
- Natron/Backpulver: Natron und Backpulver wirken antibakteriell und beseitigen die Bakterien, die für den üblen Schweißgeruch zuständig sind. Außerdem absorbieren sie Feuchtigkeit. Anwendung: Einen Teelöffel Backpulver oder Natron mit etwas Wasser vermischen, sodass man eine Paste hat. Für einen angenehmen Geruch kann man noch ein paar Tropfen ätherisches Öl oder Zitronensaft – der ebenfalls antibakterielle Eigenschaften hat – dazugeben. Die Paste anschließend in den Achselhöhlen verteilen und eine Viertelstunde einwirken lassen. Danach mit warmem Wasser abspülen. Den Vorgang am besten jeden Tag in der Früh wiederholen.
- Apfelessig: Apfelessig zählt zu den wirksamsten Hausmitteln gegen starken Schweiß. Er zieht die Schweißdrüsen zusammen und hilft so, die Schweißbildung zu reduzieren. Außerdem reguliert er den PH-Wert der Haut und bekämpft ebenfalls die Bakterien, die für die Geruchsbildung verantwortlich sind. Anwendung: Abends die am stärksten schwitzenden Bereiche mit einem in Apfelessig getränkten Waschlappen einreiben und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag abduschen und den Erfolg genießen.
- Salbei: Salbei wirkt genau wie Apfelessig schweißhemmend. Er verengt die Schweißdrüsen und reduziert die Schweißproduktion auf natürliche Weise. Anwendung: Einen Teelöffel Salbeiblätter (frisch vom Balkon oder getrocknet aus der Apotheke) mit zwei Tassen Wasser aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen. Anschließend abkühlen und die Stellen, an denen man am stärksten schwitzt – wie Achseln, Füße oder Hals –, mit der Mischung reinigen. Die Anwendung mehrmals täglich wiederholen.
- Maisstärke: Stärke aus Maismehl hilft dabei, dass die Haut trocken und geruchlos bleibt. Anwendung: Zehn Gramm Maismehl mit fünf Gramm Natron mischen, Pulver in den Achselhöhlen verreiben. Dieses natürliche Deo saugt an heißen Tagen wirkungsvoll den Schweiß auf und hinterlässt keine Spuren an der Bekleidung.
Schwitzen als Krankheit
Wenn der Körper nicht mehr nur schwitzt, um die Körpertemperatur zu regulieren, kann sich dahinter auch ein Krankheitsbild verbergen: die Hyperhidrose. Die übermäßige Schweißproduktion ist dann unter Umständen Symptom einer gänzlich anderen Ursache, wie z. B. neurologischer Krankheiten, Vergiftungen oder auch Hormonschwankungen, beispielsweise während der Wechseljahre.
Sollten Sie also häufig stark schwitzen, auch wenn Sie sich nicht anstrengen oder hohen Temperaturen ausgesetzt sind, dann lassen Sie sich ärztlich beraten – damit Sie auch morgen noch cool weiterwandern können. (kat)