Stichprobe

Unsere Wanderer-Ratgeberreihe „Was tun gegen die Insektenplage?“ geht heute auf Gefahrenstufe 2: Wie verhindert man den Bienenstich (nein, nicht die Mehlspeise!) – und was kann man unternehmen, wenn er schon passiert ist?

Sommerzeit ist Barfußzeit.

Selbst der geübte Wanderer, der mit unserem höchst brauchbaren Werk „Wandern im Wienerwald“ auf gut beschriebenen Wegen unterwegs ist, kann sich einmal versucht fühlen, während einer Rast das Schuhwerk und die Socken auszuziehen, um bloßen Fußes durch eine Wiese zu schlendern. Und schon ist es geschehen: ein Stich, gefolgt von einem brennenden Schmerz und der raschen Gewissheit, dass man auf eine Biene getreten ist.

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Dabei sind Bienen im Gegensatz zu Wespen überhaupt nicht aggressiv. Bei ihren Stichen handelt sich lediglich um eine Abwehrreaktion, die für das Tier selbst tödlich endet. Aber auch für den Gestochenen kann ein derart ungemütliches Zusammentreffen schwerwiegende Konsequenzen haben, sollte er auf Bienengift allergisch sein. In solchen Fällen ist ärztliche Hilfe notwendig. Meistens reichen aber gängige Hausmittel aus und können zumindest Linderung verschaffen.

Am besten ist es aber, einen Stich von vornherein zu vermeiden. Beachten Sie ein paar dieser Maßnahmen, so bleiben Ihnen und der Biene unnötige Qualen erspart:

  • Gehen Sie eben nicht bloßfüßig, sondern tragen Sie wenigstens leichtes Schuhwerk wie Flipflops oder Sandalen.
  • Süße, blumige Düfte locken Bienen, aber auch andere Insekten an – also im Sommer lieber darauf verzichten.
  • Sollte sich doch eine Biene angezogen fühlen und aufdringlich werden – Ruhe bewahren und nicht um sich schlagen. Sonst fühlt sich die Biene bedroht und sticht zu.
  • Meiden Sie die Nähe von Bienenstöcken, da die sonst friedlichen Bienen ihre Behausung schützen und hier eher zustechen.
  • Decken Sie Getränke und Speisen im Freien immer ab, um nicht versehentlich Insekten mitzutrinken oder zu -essen! Wird eine Biene verschluckt, bekommt sie Panik und kann im Mund und Rachenraum zustechen, was auch bei Nicht-Allergikern oft gröbere Probleme verursacht.
  • Bienen sollte man auch nie wegblasen. Unser Atem enthält CO2, das den Bienen normalerweise signalisiert, dass ein Dieb (Vogel, Dachs oder Bär) die Brut oder Nahrungsvorräte im Bienenstock bedroht.

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Von der Biene gestochen – was tun?

Sollte es trotz aller Vorkehrungen zum Stich kommen, muss zunächst der Stachel entfernt werden, der dank Widerhaken wahrscheinlich noch in der Haut steckt. Am besten geschieht dies mit Hilfe einer Pinzette, zur Not tun es auch die Fingernägel. Dabei sollte man genau darauf achten, den Giftsack am Stachel nicht zu zerquetschen, weil sich sonst auch noch das übrige Gift in die Wunde ergießt.

Den Stich zu kühlen ist die wichtigste Sofortmaßnahme – am besten mit Hilfe eines Kühl-Akkus oder Eiswürfels. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, juckreizauslösende Substanzen werden weniger, und die Entzündung geht zurück. Außerdem nimmt die Schwellung ab.

Auch Hitze kann Linderung bringen: Proteine im Bienengift zerfallen ab einer Temperatur von ca. 45 Grad. Heißes Metall – etwa ein Löffel oder eine Münze – oder ein mit heißem Wasser getränkter Wattebausch können also auch Linderung bringen.

Ansonsten gilt dasselbe wie bei den meisten anderen Insektenstichen:

  • Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf den Stich legen, bis die Beschwerden nachlassen – das ist ein altbewährtes Hausmittel. Der Zwiebelsaft wirkt gegen Bakterien, desinfiziert die Wunde und lässt den Juckreiz abnehmen. Außerdem geht die Schwellung zurück.
  • Auch Bienenhonig hat sich als Hausmittel bewährt und wirkt gegen Bakterien.
  • Aloe-vera-Pflanzen gedeihen auch bei uns mittlerweile in vielen Haushalten. Ihre feuchtigkeitsspendende Wirkung macht sie zu einem beliebten Pflegeprodukt in der Kosmetik. Zudem lindert Aloe vera auch den Juckreiz.
  • Spitzwegerich-Blätter werden seit Generationen bei Insektenstichen aller Art eingesetzt und sind ideal, wenn man unterwegs gestochen wird. Sie wachsen praktisch überall, und man braucht sie nur zu zerreiben und den Pflanzensaft auf den Bienenstich zu tupfen.
  • Ätherische Öle wie z. B. Teebaumöl helfen gegen die Schwellung. Nelken-, Eukalyptus– oder Lavendelöl verringern zudem den Juckreiz, Pfefferminzöl wirkt angenehm kühl und desinfizierend.
  • Ein Teelöffel Salz, in Wasser aufgelöst wird und mit einer Kompresse auf den Bienenstich gelegt, wirkt beruhigend und kühlend.
  • Natron findet man in fast jeder Küche. Mit Wasser verdünnt hilft es, das säurehaltige Bienengift zu neutralisieren. Einfach einen Wattebausch damit beträufeln und mit einem Verband an der betroffenen Stelle fixieren.
  • Essigwasser-Umschläge kühlen den Stich und desinfizieren die Wunde.

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Generell gilt also auch hier: aufpassen und auf alles vorbereitet sein! Das angebliche große Bienensterben ist keine Garantie dafür, dass nirgendwo mehr die stechende Gefahr lauert.  (kat)

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