Vor wenigen Tagen ging die Nachricht durch die Medien, dass die Stockerhütte der Naturfreunde Niederösterreich (wir erreichen dieses ehemals beliebte Ausflugslokal im Zuge der Tour Nr. 30, „Durch Gärten und Bauernhöfe”, in unserem Buch Wandern im Wienerwald) wohl endgültig geschlossen bleiben wird. Verantwortlich dafür ist ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, das dem Grundbesitzer (siehe dazu unseren Beitrag „Bauernkriege“) endgültig recht gibt: Er darf den Fahrtweg zur Hütte weiterhin gesperrt halten – und anscheinend auch Wanderer mit Hilfe von gefällten Bäumen und angeblichen Forstarbeiten daran hindern, diesen Weg zu benützen. Wir finden nach wie vor, dass es schade um die schöne Hütte ist (und dass manche Gerichtsurteile, auch wenn sie von ganz oben kommen, unverständlich sind und bleiben).
Erfreulicheres gibt es von der Sophienalpe, einem weiteren Traditionslokal für Wienerwald-Wanderer (siehe unsere Route Nr. 3, „Mit der Straßenbahn in die Natur“), zu vermelden. Das Restaurant hat vergangenen Samstag unter einem neuen Betreiber wieder geöffnet – und versucht sich zu früherer Größe aufzuschwingen. Der vorigen Inkarnation, die eher für Party-Hipster als für Ausflügler gedacht war (und ganz ehrlich: Wer braucht laute Techno-Parties im Wienerwald? Wer kommt überhaupt auf die Idee, heute noch Techno zu hören?), war ja weniger Glück beschieden … Lassen wir uns überraschen.
Weniger überraschend ist das Schicksal der Villa Aurora am Wilhelminenberg (wir kommen am Schluß der Route Nr. 1, „Wien im Blick“, in unserem hervorragenden Wanderführer daran vorbei), die im Sommer 2019 zusperren musste – obwohl ursprünglich ja nur von einer notwendigen Renovierung die Rede war. Nun, die scheint heute notwendiger denn je … Wie es heißt, verfällt das historische Gebäude zusehends. Darüber braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn (wie berichtet wird) ein „Immobilientreuhänder“ dafür zuständig ist.
Was soll’s – wir wandern einfach weiter. (ph)