Verkaterte Beine

Einmal steil bergauf, dann wieder über längere Strecken bergab – das hält man nur durch, wenn man bestens trainiert ist. Wer dennoch Muskelkater bekommt, der erfährt hier, wie er diesem Leiden Abhilfe schafft

Auch im Wienerwald mit seinen relativ sanften Anhöhen (Ausnahmen bestätigen die Regel) kann es dem Wanderer – auch all jenen weisen Lesern, die unser Buch „Wandern im Wienerwald“ im Marschgepäck mitführen – schon einmal passieren, dass er, sie oder es nach einem ausgiebigen Wandertag einen ordentlichen Muskelkater hat. Die sportliche Betätigung kann ja, je nach Weg und körperlicher Verfassung, ganz schön anstrengend sein.

Wie entsteht ein Muskelkater?

Muskelkater ist heimtückisch und schleicht sich in Katzenmanier an. Erst am zweiten oder dritten Tag nach dem Sport macht er sich schmerzhaft bemerkbar. Jede Bewegung tut weh, man fühlt sich motorisch eingeschränkt und kraftlos. Auweh, auweh!
Aber warum ist das so? Ganz genau weiß man es immer noch nicht. Fest steht, dass die Muskelschmerzen dann auftreten, wenn man eine sonst eher vernachlässigte Muskelgruppe besonders stark belastet. Durch die ungewohnte Beanspruchung kommt es zu winzigen Verletzungen der Muskelfasern, die den Schmerz verursachen.

Vorbeugung und Wärme

Da Muskelkater eine Folge ungewohnter Beanspruchung gewisser Körperpartien ist, sollte man sein Training langsam beginnen und die Muskeln schrittweise stärken. Vor allem nach einer längeren Sport- oder Trainingspause wäre es gescheit, sich nicht gleich zu verausgaben, sondern lieber langsam zu steigern. Außerdem empfiehlt es sich, vor dem Sport mit Aufwärm- und Dehnübungen zu beginnen.

Wenn der Muskelkater aber schon einmal da ist, entspannt Wärme die verkrampften Muskeln und lindert dadurch den Schmerz. Außerdem wird die Durchblutung angeregt und so der Heilungsprozess beschleunigt. Am besten eignen sich Entspannungsbäder unmittelbar nach dem Sport.
Ätherische Öle wie Fichtennadeln, Rosmarin oder Arnika als Badezusatz wirken zusätzlich anregend und können dabei helfen, einem Muskelkater vorzubeugen oder zumindest die Beschwerden zu lindern.

Nützliche Hausmittel

Essigsaure Tonerde oder Aluminiumdiacetat, wie die eigentliche Bezeichnung lautet, ist ein altbewährtes Hausmittel. Tonerde hat nicht nur eine antiseptische Wirkung, sondern hilft auch bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelkater. Anwendung: einen Esslöffel Tonerde mit einem Viertelliter Wasser vermischen und als Wickel auf die betroffenen Körperteile legen.

Ingwer ist nicht nur bei Erkältungskrankheiten ein wirkungsvolles Hausmittel, sondern hilft auch gegen Muskelkater. Verantwortlich dafür sind die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe (Gingerol), die wie Aspirin wirken. Anwendung: vorbeugend regelmäßig Ingwer einnehmen – entweder als Tee oder auch roh. Laut einer Studie können Muskelschmerzen dadurch deutlich gelindert werden.

Der Saft der Sauerkirsche hat eine entzündungshemmende Wirkung. Dank der enthaltenen Antioxidantien soll er außerdem den Heilungsprozess des Muskelgewebes beschleunigen und so gegen Muskelkater helfen. Das behauptet zumindest eine Studie, die im Fachjournal „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht wurde. Anwendung: 50 Milliliter vor und nach der sportlichen Betätigung sollen den Muskelkater lindern. Ob das tatsächlich wirkt, ist unter Experten umstritten.

Magnesium hilft nicht nur bei Muskelkrämpfen, sondern auch bei Muskelkater. Wenn Sie Sport wie z. B. das Wandern betreiben, sollten Sie darauf achten, genug Magnesium zu sich zu nehmen. Magnesium steckt in vielen Nüssen, sowie in Hirse, Bohnen, Sonnenblumenkernen und anderen Samen. Außerdem enthalten auch Vollkornprodukte wie Vollkornbrot oder Vollkornreis viel Magnesium.

Generell gibt es kein wirkliches Wundermittel gegen Muskelkater, weil die Menschen zu unterschiedlich auf die einzelnen Behandlungen reagieren. Am besten probieren Sie einfach verschiedene Mittel aus, bis Sie eine passende Methode gefunden haben.  (kat)

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