WAS?
Agnesbrünnl am Hermannskogel
WO?
Jägerwiese, 1190 – Wien-Döbling
WARUM?
Wer bei der Lourdesgrotte in Gugging mit dem Beten um ein besseres Leben erfolglos war, kann hier sein Glück erneut versuchen. Gut versteckt liegt das Agnesbrünnl am Ende eines schmalen Weges, der durch einen Wald von der Jägerwiese wegführt. Allerdings ist der Anblick, der einen dort erwartet, leider etwas enttäuschend.

Kaum zu glauben, dass hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Hölle los war. Bis zu 20.000 Wallfahrer sollen hier an manchen Tagen das Brünnl auf- oder besser gesagt heimgesucht haben, um sich die Zukunft vorhersagen zu lassen, die Lottozahlen zu erfahren oder den Damen, die auf die Leiter stiegen, um das Bild der Mutter Gottes zu küssen, unter den Rock zu schauen. Von Neustift am Walde bis zum Brünnl wurden Standln aufgebaut, wo neben Devotionalien, abgefülltem Quellwasser, Würsteln und Gugelhupf auch die sogenannten „Ternowuchteln“ verkauft wurden, in denen sich Zettelchen mit den jeweiligen Glückszahlen verbargen – der Vorläufer der Glückskekse sozusagen. Heute verirrt sich kaum jemand noch dorthin. Umso besser, es herrscht sowieso schon genug Trubel rund um den Hermannskogel.

WELCHE WANDERUNG?
Wanderung 2: „Schöne Aussichten“
Zu finden in unserem Buch „Wandern im Wienerwald – die 30 schönsten Wanderungen in und um Wien“, erschienen im Falter-Verlag.
MEHR DAZU:
Sind Sie neugierig geworden, wie es zu diesem Quellenkult mitten im Wienerwald gekommen ist? Dann lesen Sie unseren Zweiteiler über die Geschichte des Agnesbrünnls: Von Waldfeen, Markgräfinnen und nordischen Göttern und Von Brünnlnarren, Lotterieschwestern und der ewigen Jugend. Sie werden überrascht sein, wer sich einst aller im Wienerwald herumgetrieben hat! (kat)
