
Vor drei Tagen war es wieder einmal soweit: Wir machten uns schon in der Früh auf den Weg, um eine Tour aus unserem Buch Wandern im Wienerwald ein weiteres Mal zu beschreiten – und zwar die Wanderung 9 – „Panorama Troppikana“. Es war ein schöner Tag, nicht zu bewölkt, aber auch nicht zu sonnig, und nach ein paar verregneten Wochen endlich wieder eine Einladung, in die Natur hinauszugehen. Also fuhren wir mit dem Bus von Purkersdorf zur Endstelle im Irenental, marschierten von dort hinauf zum einladenden Wienerwaldhof (warum der Bus nicht mehr bis dorthin fährt, werden wir wohl nie begreifen …) und begannen nach Durchquerung des Hotelareals mit der ersten Etappe unserer Wanderung, die uns auf den Troppberg führen sollte.
Die Wetterverhältnisse sorgten dafür, dass wir in den frühen Vormittagsstunden nicht nur Gelegenheit hatten, einen wunderschönen nebligen Wald zu durchqueren, …

… sondern auf unserem Weg auch mehrmals Feuersalamandern begegneten, die ansonsten ein eher seltener Anblick sind.

Nach dem letzten, etwas steileren Aufstieg auf den Troppberg nahmen wir zuerst einmal an der dortigen Rastbank Platz, um genüsslich unsere mitgebrachte Jause zu verzehren, bevor wir dann auf die neue Troppbergwarte hinaufstiegen (deren Metallgitterstufen sehen Sie rechts im Bild) und zum Abschied noch ein Photo von der würdigen alten Gustav-Jäger-Warte zu machen.
Gatschig wurde es erst danach – und warum, das lesen Sie gleich …

Kleiner Exkurs: Warum Mountainbiker wirklich das Alleraller(aller)letzte sind
Wie wir ja schon mehrmals auf diesen Seiten erklärt und belegt haben, ist der Mountainbiker der natürliche Feind des Wanderers: Ganz abgesehen davon, dass Fahrräder auf Wanderwegen schon einmal gar nichts verloren haben, halten sich diese meist absurd gekleideten Berg- und Waldradler auch auf dem, was sie selbst als „shared trails“ tituliert haben, an keinerlei Regeln, sondern rasen oft viel zu schnell bergab auf Wanderer zu, die ausweichen oder sich dem Kampf stellen müssen. Zudem haben sie keine Klingeln an ihren Fahrrädern und können sich auch nicht normal mit Zivilisten verständigen, sondern einander während der Fahrt nur anbrüllen – mit etwa denselben unnötigen Inhalten, die sie unter der Woche in öffentlichen Verkehrsmitteln in ihre Blödphones schreien. Zudem sind sie, wie wir auch auf dieser ansonsten schönen Tour nach Verlassen des Troppbergs gesehen haben, notorische Wegzerstörer.

Es ist ja so: Längere Trockenphasen, gefolgt von Regen, sorgen immer wieder dafür, dass Wanderwege gatschig sind. Das gefällt den Mountainbiker, weil ihnen ihre märchenbuchverrückten Hubschraubermütter eingeredet haben, dass ihr ganzes Freizeitleben ein „Abenteuer“ ist. Sind diese Buben dann den Kinderschuhen entwachsen und haben Posten als Anwaltsgehilfen oder Laboranten – viel mehr werden sie nie – gefunden, dann bilden sie sich gern ein, in ihrer Freizeit auf dem Radl (dem Dreirad sind sie ja nun schon ein paar Monate entwachsen) durch den Amazonasdschungel zu brettln. Wie man auf obigem Photo sieht, genügt es ihnen nicht, einen Teil des Waldwegs mit ihren Breitreifen zu zerstören – nein, nein: Wenn sie vermuten, dass es da eine Ausweichspur für Wanderer geben könnte, die noch nicht völlig kaputt ist, machen sie sich mit irrem, grunzendem Lachen (wer erinnert sich noch an Beavis & Butthead?) in destruktiver Weise auch über die her.
Man musste sich ja schon früher oft über angegriffene Wanderwege ärgern. An deren Zustand waren erstens Reiter schuld (aber die haben ja mittlerweile großteils eigene Reitwege, an die sie sich auch halten), zweitens der gemeine Holzfäller und Waldarbeiter (die müssen halt sein) und drittens im Extremfall der Harvester – sowas wie 100 Mountainbiker in einer einzigen Maschine. Und jetzt sind eben die Rad-Idioten (inklusive der E-Mountainbike-Deppen) hauptverantwortlich für den schlechten Zustand mancher Routen. Dabei muss man zugeben, dass Mountainbiker garantiert im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind – aber davon haben sie halt kaum welche. Wenn man bedenkt, dass es wahrscheinlich solche Leute sind, die heute die sogenannten künstlichen Intelligenzen programmieren, wird einem schlecht.
Jedenfalls: Meiden Sie Waldwege (vor allem in der Nähe von Städten und größeren Gemeinden) an Wochenenden sowie wochentags zu den Uhrzeiten, an denen diese schlichten Gemüter unvorsichtigerweise aus ihren Kanzleistuben und Labor entlassen werden, um sich im Wald zu verlustieren und an der Natur zu vergehen. Halten Sie stets ein paar gekonnte Beschimpfungen bereit, wenn Ihnen wieder einmal einer dieser Rasenden begegnet. Und freuen Sie sich über die wenigen Mountainbiker (meist schon solche fortgeschrittenen Alters), die ihren gesunden Menschenverstand behalten haben, vorsichtig und anständig unterwegs sind, sich artikulieren können und ihre degenerierten Artgenossen genauso wenig mögen wie Sie und ich …
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So, genug gewettert. Auch wir hatten auf dem Weg zur Hochramalm den verstümmelten Teil der Route irgendwann hinter uns und konnten uns wieder an der Schönheit der Natur erfreuen. Nachdem der Nebel geschwunden war, leuchtete der Wald in einem faszinierend-frühlingshaften Grün. Und das stimmt dann doch wieder versöhnlich. (ph)
