Wie weit ist es noch?

In eigener Sache: Wie wir unser Buch „Wandern mit Kindern“ so gestaltet haben, dass auch dem Nachwuchs bei längeren Ausflügen nie fad wird – damit ihr Wanderspaß mit der ganzen Familie habt

„Mir tun die Füße weh!“ „Mir ist fad.“ So oder ähnlich äußern sich wandernde Kinder und Jugendliche gern bei wenig aufregenden Streckenabschnitten oder längeren Routen. Die anfängliche Euphorie ist verflogen, der größte Bewegungsdrang gestillt; eventuell wurde die erste anstrengendere Steigung bewältigt, und das Ende der Wanderung ist noch nicht in Sicht. Man darf bei Kindern nicht von denselben Ansprüchen ausgehen wie bei uns Erwachsenen. Wir genießen die Ruhe und die Schönheit der Natur, schielen gelegentlich auf den Schrittzähler und freuen uns über den sportlichen Fortschritt. Damit kann man bei Kindern nicht punkten … da braucht es schon andere Anreize: Spiel, Spaß und Abenteuer!

Wir haben uns in unserem Buch Wandern mit Kindern nicht nur überlegt, wie man Kinder und Jugendliche zum Wandern motiveren kann, sondern auch, wie man sie im Verlauf einer Tour bei Laune halten und „Durchhänger“ vermeiden kann.

„Etappenziele“

Neben der Auswahl abenteuerlicher Routen auf nicht zu breiten Wegen haben wir bei unseren Wanderungen auf kleinere und größere „Etappenziele“ wie Spielplätze, Aussichtswarten, Tiergatter, kindgerechte Museen, abenteuerliche Höhlen, Fähren- oder Bootsfahrten gelegt. Beginnen die Kinder zu jammern, kann man ihnen so einen Hochseilklettergarten oder Bogenparcours in Aussicht stellt.

Ich seh’, ich seh’, was du nicht siehst

Unabhängig von der Wegbeschaffenheit oder diversen Attraktionen haben wir uns in unserem Buch auch drei Safaris ausgedacht:

  • Donau-Safari
  • Gebirgs-Safari
  • und die Wienerwald-Safari

Wir begeben uns aber dabei nicht auf Großwildjagd, wie es früher üblich war, sondern wollen den wanderwilligen Nachwuchs dazu motivieren, seine Umgebung etwas genauer zu beobachten, indem man ihn Tiere finden und beobachten lässt. Jede Safari gibt dabei zunächst einen kurzen Überblick über die Besonderheiten der jeweiligen Umgebung, bevor typische Tiere in Kurzporträts vorgestellt werden. Da die Tiere nicht alle gleich leicht zu finden sind, haben wir neben den Beschreibungen eine Sterne-Bewertung hinzugefügt: * = das Tier ist leicht zu finden, **** = da brauchst du schon mehr Ausdauer. Damit man nicht durcheinanderkommt, kann man die gefundenen Tiere in eigens dafür vorgesehenen Kreisen abhaken.

Auf diese Weise sind Kinder nicht nur beschäftigt, sondern lernen auch schnell, dass lautes Durch-den-Wald-toben vielleicht Spaß macht, aber vermutlich die meisten Tiere verschreckt. Ruhiges Verweilen auf einer Lichtung und an einem Tümpel hingegen kann so manch gut getarntes Lebewesen zum Vorschein bringen.

Unsere Safaris findet ihr in unserem Buch Wandern mit Kindern, aber ihr könnt euch natürlich auch eigene Safaris ausdenken.

Ein paar Vorschläge, um Wanderungen spannender zu gestalten:

  • im Herbst die zehn häufigsten Samen und Nüsse sammeln
  • im Winter oder nach Regenfällen Tierspuren suchen
  • Blätter-Safari
  • Blumen-Safari
  • Insekten-Safari
  • Rinden-Safari
  • Schmetterling-Safari
  • aber auch Schnitzeljagden sind geeignet
  • für größere Kinder: Geo-Caching

TIPP: Feldstecher, Lupen, Papier und Stifte, ein Bestimmungsbuch, eventuell kleine Dosen und ein Stoffsackerl, um gesammelte Schätze zu transportieren, runden das Safari-Erlebnis ab und geben Kindern das Gefühl, echte Forscher zu sein.

Und nie vergessen, auch wenn der Satz schon sehr ausgelutscht ist: Der Weg ist das Ziel. Will man Kindern das Wandern schmackhaft machen, so muss man sich bis zu einem bestimmten Grad an ihre Bedürfnisse anpassen – also viele Pausen machen, ihnen Zeit lassen, die Natur zu erkunden, und sie die Wanderung genießen lassen. Dieses Stop-and-go kann für uns Erwachsene manchmal ganz schön anstrengend und auch ermüdend sein, aber hier stehen die Kinder im Vordergrund und sollen den Ausflug als etwas Positives erleben, das sie wiederholen wollen. Und es ist schon auch was Schönes, ihnen beim Entdecken zuzuschauen.

Wie haltet ihr euren Nachwuchs bei Laune? Wir freuen uns immer über neue Tipps und Anregungen!

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