Kaiserlicher Nachmittag in Schloss Laxenburg

Wenn ihr wissen und miterleben wollt, wie sich die kaiserliche Familie einst vergnügte, dann solltet ihr Ende Mai den Laxenburger Schlosspark besuchen

Wer auf den Spuren der Habsburger durch den Schlosspark Laxenburg lustwandeln und Kindern dabei einen Hauch von Monarchie vermitteln möchte, der sollte sich unser Wanderbuch schnappen, Wanderung 3 – Sommerresidenz aufschlagen und sich den 28. Mai 2023 vormerken. An diesem Tag wird der Schlosspark nämlich vom kaiserlichen Regiment besucht. Das Deutschmeister-Schützenkorps in historischen Uniformen versetzt die Besucher an diesem Tag in die k.u.k Zeit zwischen 1895 und 1914 zurück. Auch die Kavallerie des Dragonerregiments ist mit dabei und beeindruckt das Publikum mit ihren Reitkünsten. Die weibliche Begleitung erscheint ebenfalls in prächtiger Gewandung und lässt erahnen, wie die feine Gesellschaft vor mehr als 100 Jahren durch die Parkanlagen flanierte. Hat man genug vom militärischen Exerzieren, kann man der Route aus unserem Wanderbuch folgen und noch weitere Relikte aus der Zeit der Habsburger bestaunen:

Die Löwenbrücke: Sie diente einst als Haupteingang des Schlossparks für das breite Publikum. Die Kaiserliche Familie benutzte einen anderen Eingang.

Das Haus der Laune: Heute leider immer mehr dem Verfall preisgegeben, gab es hier einst eine verkehrte Welt und allerlei Kurioses zu bewundern. Das Aquarell von Jakob Alt lässt erahnen, wie prachtvoll es einst ausgesehen hat.

Jakob Alt (Künstler), Das Haus der Laune in Laxenburg, um 1820, Wien Museum Inv.-Nr. 106971, CC BY 4.0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/197246/)

Das Grüne Lusthaus: Auch bekannt unter dem Namen Dianatempel, war dieser Kuppelbau einst der Lieblingsplatz von Kaiserin Maria Theresia, wo sie gern Karten spielte.

Der Schlossteich mit seinen romantischen Kanälen: Das Anlegen unzähliger künstlicher Kanäle, Schleusen, Springbrunnen und Wasserfälle wurde von Maria Theresia veranlasst. So konnten die edlen Herrschaften gemütlich Boot fahren. Außerdem ließ die Regentin das Schloss weiter ausbauen, um ihre 16 (!!!) Kinder unterzubringen.

Chinesischer Teich: Früher galt alles Exotische als aufregend. So ist es nicht verwunderlich, dass auch chinesische Elemente Einzug in die Parkgestaltung fanden, die heute leider nicht mehr erhalten sind. Die Chinesische Brücke über den heutigen Goldfischteich muss ein prachtvoller Anblick gewesen sein. In ihrer Mitte befand sich ein überdachter Saal, von dem aus man einen schönen Ausblick auf den Teich hatte. Die Brücke war reich verziert, und Windspiele aus Glas gaben angenehme Klänge von sich. Auch hier konnte man mit prachtvollen Lustschiffen auf dem See herumpaddeln.

Turnierplatz: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der Ritterkult weit verbreitet. Obwohl das Mittelalter schon lange vorbei war, galten Ritter wegen ihrer Tugendhaftigkeit und ihres Edelmuts als Vorbild. Um dieser Verehrung und Leidenschaft nachzugehen, wurde in Laxenburg ein Turnierplatz gebaut, auf dem bis heute Ritterturniere ausgetragen werden. Auch die Rittergruft und die Rittersäule, die ebenfalls noch zu besichtigen sind, zeugen von dieser Zeit.

Neugierig geworden? Dann nehmt unser Buch zur Hand und erfahrt im Info-Kasten Artisten, Tiere, Attraktionen mehr über den einstigen „Vergnügungspark“ der Habsburger.

Tipp: Macht es wie die edlen Damen und Herren von damals und mietet ein Boot, mit dem ihr die ausgedehnte Teichlandschaft erkunden könnt, oder setzt mit der Fähre zur Franzensburg über, die ihr im Rahmen einer Führung besichtigen könnt!

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