Für unser neues Buch Wandern mit Kindern haben wir uns überlegt, wie wir Kinder und Jugendliche weg vom Smartphone und hinaus in die Natur locken können. Zu diesem Zweck haben wir spannende und abwechslungsreiche Routen zusammengestellt, bei denen wir ganz unterschiedliche Highlights eingebaut haben. Zusätzlich gibt es drei tolle Safaris, bei denen sich die Kinder auf die Suche nach den für die jeweilige Region typischen Tieren machen sollen. Und dann stellen wir noch historische Wanderungen – z. B. zu den Römern, in die Urzeit oder in den Vergnügungspark der Habsburger – vor. Eine weitere Möglichkeit, auf die wir im Buch nicht eingehen und die eventuell einen Kompromiss zwichen Smartphone und Natur darstellt, ist Geocaching. Vor allem für etwas ältere Kinder und Jugendliche, die man mit Streichelzoos und Bootsfahrten nicht mehr für Ausflüge ins Grüne gewinnen kann, ist diese moderne Art der Schnitzeljagd eine Option.
Was versteht man unter Geocaching?
Geocaching ist eine moderne Art der Schatzsuche und war früher nur mit GPS-Geräten möglich. Heute kann man sein Glück auch schon mit jedem Smartphone versuchen – einfach die entsprechende App herunterladen, und los geht es. Auf diese Weise haben Kinder beim Wandern eine Aufgabe, nämlich den „Schatz“ zu finden; zudem wartet neben dem Erfolgserlebnis oft auch eine kleine Überraschung auf sie. Manche Caches gehen auch über mehrere Stationen oder lassen den glücklichen Finder Rätsel lösen. Es ist also für jeden etwas dabei!

Was braucht ihr dafür?
Dank unzähliger Geocaching-Apps nur noch:
- ein aufgeladenes Smartphone
- einen Stift, um euch ins Logbuch einzutragen
- eventuell eine Stirn- oder Taschenlampe
- und ein paar Kleinigkeiten, die ihr in die Schatzkiste tun könnt.
Das war’s auch schon!
Wonach suche ich genau?
Wir haben unseren ersten Geocache durch Zufall entdeckt: ein Rex-Glas in einem Baumstumpf, befüllt mit einem winzigkleinen Heft, in das sich Leute eingetragen (Logbuch) haben, und „Schätzen“, die bei meinem damals erst fünf Jahre alten Sohn große Begeisterung hervorriefen. Das Moos war verrutscht und hat das Versteck preisgegegeben. Zu Hause haben wir uns dann im Internet schlau gemacht und gingen am nächsten Tag gut ausgerüstet gleich wieder auf die Suche. Seither konnten wir schon die unterschiedlichsten Caches heben: Dinosaurier aus Baumwipfeln, PET-Flaschen unter Brücken, Schatztruhen in Höhlen und eine unechte Schraubenmutter an einer Nostalgie-Dampflock (Micro-Cache) – es war jedes Mal eine Überaschung! Hier seht ihr ein paar Beispiele: So sieht ein Geocache aus.



Und wie funktioniert das jetzt genau?
Mittlerweile ist Geocaching schon eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Prinzipiell läuft es aber so ab: Ein Geocacher versteckt wetterfeste Behälter, in denen sich ein sogenanntes Logbuch befindet. Die Koordinaten veröffentlicht er anschließend im Internet. Jetzt können sich die Schatzsucher – ca. drei Millionen weltweit – auf die Suche machen. Hat man die Stelle gefunden, so trägt man Namen (kann auch ein Fantasienamen sein) und Datum ein, holt sich seinen Schatz heraus (meist kleine Figuren, Glitzersteine oder Sticker), tut den mitgebrachten Schatz hinein und versteckt den Cache wieder an der Stelle, wo man ihn gefunden hat. Am besten achtet man auch darauf, dass man in diesem Moment unbeobachtet ist, um nicht andere auf das Versteck aufmerksam zu machen. Dann kann man den Fund auch noch in der App mit einem kurzen Kommentar einloggen. FERTIG!


Welche Arten von Caches gibt es?
Die Bandbreite ist ziemlich groß und reicht von einfachen Caches für die Familie, die auch von kleineren Kindern gefunden werden können, bis hin zu anspruchsvollen Caches, für die es Kletter- oder Tauchkenntnisse und spezieller Ausrüstung bedarf. Es gibt auch Caches, bei denen unterschiedlich schwierige Rätsel gelöst werden müssen, um an die Koordinaten zu gelangen. Die sind sehr spannend, aber oft nicht ganz einfach zu knacken. Auch an den sogenannte Multicaches, die über mehrere „Stationen“ gehen, beißt man sich leicht die Zähne aus. Letztere gestalten sich ähnlich wie eine Rätselrallye: Bei jeder gefundenen Station muss eine neue Aufgabe gelöst werden, um die nächsten Koordinaten zu erfahren. Auch hier wieder ein kleiner Überblick: Cache-Arten
Wo kann man Geocaches suchen?
Auch hier gibt es kaum noch Grenzen. Man findet sie in der Stadt, im Wald, am Berg, am Friedhof, im Park, unter Wasser und sogar auf der Raumstation ISS. Laut Geocache.at befindet sich übrigens der meistgefundene Cache Österreichs am Burgtor in Wien!
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