Tür 20: Krippen schauen

Krippen haben eine lange Tradition – schon der heilige Franziskus von Assisi baute im 13. Jahrhundert eine dieser wunderbaren Darstellungen. Vor Weihnachten sollte man sich daher die schönsten Krippenausstellungen nicht entgehen lassen

Fast überall auf der Welt stellen Christen zu Weihnachten – sei es in Kirchen oder daheim – Krippen auf. In manchen Familien beginnt man damit schon Anfang Dezember und ergänzt den zunächst leeren Stall täglich mit Figuren und Getier. Das Christkind kommt traditionell zum Schluss. Bei anderen wiederum wird die Krippenszene erst am Heiligen Abend enthüllt.

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Wo der Ursprung dieser Tradition liegt, lässt sich heute nicht mehr genau feststellen. Bildliche Darstellungen der Geburt Christi gab es aber bereits im 4. Jahrhundert in den Katakomben in Rom. Oft wird auch der Hl. Franziskus von Assisi als „Vater der Krippe“ genannt, da er 1223 die erste Krippe in der uns heute bekannten Form gebaut hat. Ihre größte Popularität erfuhr sie im Barock. Die Jesuiten ließen prächtige, kostenaufwendige Krippen bauen, und die neue Tradition verbreitete sich schnell in allen Kirchen Europas. Im 18. Jahrhundert begann man schließlich damit, die Weihnachtsgeschichte darstellerisch auszuweiten und zu ergänzen – teilweise mit mehr als 400 Figuren, neuen Szenen und Episoden!

In der Zeit der Aufklärung kam dann der Rückschlag: Im Zuge der Säkularisation wurden Krippen vielerorts verboten und aus den Gotteshäusern verbannt. Dies ließen sich die Gläubigen aber nicht gefallen und stellten sie nun einfach daheim in ihren Bürger- und Bauernhäusern auf.

Nachdem das Interesse um die Jahrhundertwende stark nachließ, erfreuen sich Weihnachtskrippen heute wieder sehr großer Beliebtheit – ob in klassischer oder moderner Form. Es gibt auch wieder mehr Krippenvereine, die gerade vor Weihnachten Interessierten die Möglichkeit geben, ihre Sammlungen und Werke zu bestaunen und den Künstlern über die Schulter zu schauen.

Hier kannst du dir besonders schöne Krippen anschauen:

64. Krippenschau in der Peterskirche im 1. Bezirk

Nach dem Besuch der Krippenschau in der Peterskirche kann man noch bei den schönen Adventmärkten auf der Freyung oder Am Hof vorbeischauen!

Die Egerländer Krippe im Volkskundemuseum Mödling

Auch diese Besichtigung lässt sich mit einem Besuch des Altstadt-Adventmarkts in Mödling verbinden. Oder mit der Tour Nr. 13 – Jause in der Klause. Durch die „inszenierte Landschaft“ rund um Mödling aus unserem Buch Wandern mit Kindern.

Mariazell hat gleich drei Krippen zu bieten

Mechanische Krippe (vorübergehend wegen Krankheit geschlossen)
In liebevoller Handarbeit hat die Familie Habertheuer in 18 Wintern dieses Meisterwerk mit unglaublich vielen Details erschaffen. 130 bewegliche Figuren stellen zwölf Szenen aus dem Alten Testament dar und verzaubern jung und alt.

Krippe in der Basilika

Lebendige Krippe

Weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps in Mariazell findet ihr in unserem Beitrag Tag 8 – Mit der Dampflok in den Schnee.  (kat)

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