Sind euch beim Spazierengehen in den letzten paar Wochen auch schon rot-weiße Bänder in blühenden Sträuchern aufgefallen – und ihr habt euch gewundert, was sie zu bedeuten haben?
Auch hierzulande findet die Sitte, das Frühjahr mit einer Marteniza zu begrüßen, immer mehr Anhänger. Und da es ein hübscher Brauch ist, mit dem man auch Kinder dazu motivieren kann, sich bei einer Frühlingswanderung – etwa einer aus unserem Buch Wandern mit Kindern – auf die Suche zu begeben, möchte ich euch mehr darüber erzählen.

Großmütterchen März begrüßen
Der 1. März wird in Bulgarien groß gefeiert. „Baba Marte“, was auf deutsch soviel heißt wie „Großmütterchen März“, symbolisiert den Frühling. Um sie zu besänftigen und zu verhindern, dass sie Frost und Unwetter übers Land schickt, werden am 1. März und in den darauffolgenden Wochen im Familien- und Freundeskreis rot-weiße, geflochtene Bändchen, die „Marteniza“, verschenkt. Dabei wünscht man einander: „Честита Баба Марта! Tschestita Baba Marta!“ – „Herzlichen Glückwunsch zum Oma-Marta-Tag!“ Diese Bänder werden ums Handgelenk gebunden und so lange getragen, bis man ein erstes Frühlingszeichen – einen Storch, eine Schwalbe oder einen blühenden Baum – erblickt. Dann nimmt man den Glücksbringer ab und befestigt ihn an einem Zweig. Und schon erwarten einen Freude, Harmonie, ein langes Leben und der Weltfrieden. Aber Achtung! Bis zum 1. April muss man sein Bändchen an den Baum gebracht haben, sonst nützen die besten Wünsche nix!
Wir wünschen einen schönen Frühling! (kat)