Wie wir als aufmerksame Beobachter des Himmels und der Natur schon seit Wochen feststellen, verkürzt sich die helle Zeit eines Tages zugunsten einer längeren Nacht. An jenem Tag, an dem dieses Phänomen stoppt und sich danach umkehrt, tritt die Wintersonnenwende ein. Die Sonne hat den tiefsten Punkt auf ihrer Jahresbahn erreicht.
Heuer erwarten wir dieses Ereignis aufgrund des Schaltjahrs wiederum einen Tag früher als 2023, nämlich am 21. Dezember um 10.21 Uhr MEZ. Die Sonne steht dann im Sternbild Schütze 23,4 Grad unterhalb des Himmelsäquators bzw. auf 18 Stunden Rektaszension und tritt damit astrologisch betrachtet ins Sternzeichen Steinbock.
Für jene, die das Ereignis nicht so streng wissenschaftlich erklären wollen, heißt es ganz einfach:
Es beginnt der astronomische Winter!
Die Bewohner der Nordhalbkugel der Erde sagen jedenfalls vereinfacht, dass am 21. Dezember der Winter beginnt. Auch nächstes Jahr tritt dieses Ereignis wieder an diesem Tag ein.
Nach dem Durchgang durch den Winterpunkt wendet sich die Sonne wieder nördlicheren Positionen zu – bis ein halbes Jahr später der exakte Gegenpunkt erreicht wird: die Sommersonnenwende.
Wer am 22. Dezember Zeit, Lust und Interesse hat, kann um 11.30 Uhr im Sterngarten Georgenberg hinter der Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit (Wotrubakirche) in Wien-Mauer eine Veranstaltung des Astronomischen Vereins besuchen, bei der speziell auf die Wintersonnenwende eingegangen wird und der Mittagsdurchgang der Sonne auf ihrer kürzesten Tagesbahn „live“ zu beobachten ist (-> bitte auf der angeführten Homepage anmelden).
Der Sterngarten kann aber auch ohne Führung oder Veranstaltung ganzjährig kostenlos aufgesucht werden (siehe dazu auch den Beitrag „Im Säulengang des Sterngartens“) – u. a. im Zuge der Wanderung 15, die in unserem Buch „Wandern im Wienerwald“ beschrieben wird. (sternsinger)