Krippe statt Grippe

Maria, Josef, die heiligen drei Könige, Ochs, Esel und natürlich das Jesuskind. Ohne sich wenigstens eine Krippe anzuschauen, ist Weihnachten einfach nicht dasselbe …

Fast überall auf der Welt stellen Christen zu Weihnachten – sei es in Kirchen oder daheim – Krippen auf. In manchen Familien beginnt man damit schon Anfang Dezember und ergänzt den zunächst leeren Stall täglich mit Figuren und Getier. Das Christkind kommt traditionell zum Schluss. Bei anderen wiederum wird die Krippenszene erst am Heiligen Abend enthüllt.

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Wo der genaue Ursprung dieser Tradition liegt, lässt sich heute nicht mehr genau feststellen. Bildliche Darstellungen der Geburt Christi gab es aber bereits im 4. Jahrhundert in den Katakomben in Rom. Oft wird auch der Hl. Franziskus von Assisi als „Vater der Krippe“ genannt, da er 1223 die erste Krippe in der uns heute bekannten Form gebaut hat. Ihre größte Popularität erfuhr sie im Barock. Die Jesuiten ließen prächtige, kostenaufwendige Krippen bauen, und die neue Tradition verbreitete sich schnell in allen Kirchen Europas. Im 18. Jahrhundert begann man schließlich damit, die Weihnachtsgeschichte darstellerisch auszuweiten und zu ergänzen – teilweise mit mehr als 400 Figuren, neuen Szenen und Episoden!

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In der Zeit der Aufklärung kam dann der Rückschlag. Im Zuge der Säkularisation wurden Krippen vielerorts verboten und aus den Gotteshäusern verbannt. Dies ließen sich die Gläubigen aber nicht gefallen und stellten sie nun einfach daheim in ihren Bürger- und Bauernhäusern auf.

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Nachdem das Interesse um die Jahrhundertwende stark nachließ, erfreuen sich Weihnachtskrippen heute wieder sehr großer Beliebtheit – ob in klassischer oder moderner Form. Es gibt auch wieder mehr Krippenvereine, die gerade vor Weihnachten Interessierten die Möglichkeit geben, ihre Sammlungen und Werke zu bestaunen und den Künstlern über die Schulter zu schauen.

Wir haben für Sie die zwei schönsten Krippenausstellungen und Krippen im Wienerwald – dem übrigens auch unser Wanderbuch mit den 30 schönsten Routen in diesem Gebiet gewidmet ist – ausgewählt:

Erstes Niederösterreichisches Krippenmuseum in Vösendorf

Die Egerländer Krippe im Volkskundemuseum Mödling

Tip: Nicht mehr im Wienerwald gelegen, aber auf jeden Fall einen Besuch wert ist die mechanische Krippe in Mariazell – die heuer leider den ganzen Winter wegen Krankheit geschlossen ist; aber Sie können sich die Attraktion ja für nächstes Jahr vormerken . In liebevoller Handarbeit hat die Familie Habertheuer in 18 Wintern dieses Meisterwerk mit unglaublich vielen Details erschaffen. 130 bewegliche Figuren stellen zwölf Szenen aus dem Alten Testament dar und verzaubern jung und alt.

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Wenn man schon einmal in Mariazell ist, kann man auch gleich der berühmten Basilika einen Besuch abstatten. Auch hier gibt es eine beeindruckende Krippe zu bewundern. Weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugstips in Mariazell finden Sie in unserem Beitrag Wanderweg Drei-Seen-Blick.  (kat)

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