Das passt gut, denn unseren ersten Feuersalamander in freier Natur haben mein Sohn und ich in der Ötscher-Tropfsteinhöhle (übrigens auch ein schöner Familienausflug!) gesehen.


Sonst trifft man diese eigentlich nachtaktiven Tiere auf Wanderungen selten an – am ehesten noch jetzt im Frühling und nach starken Regenfällen, wie zum Beispiel gestern. Da haben wir auf unserer Wanderung Auf Abwegen: Zu den zwei Warten gleich drei am Wegesrand angetroffen (plus einen toten, der von einem Auto überfahren wurde). Der Feuersalamander ist nämlich aus seiner Winterstarre erwacht, und die Weibchen sind unterwegs zu naturnahen, sauerstoffreichen Quellbächen und stehenden Gewässern, um dort ihre mit Kiemen ausgestatteten Larven abzusetzen.

Wenn man sie in Ruhe beobachten kann, wundert man sich nicht mehr darüber, dass sich um die „Regenmännchen“, wie sie auch genannt werden, etliche Mythen ranken. So glaubte man in früheren Jahrhunderten, dass das Hautsekret des Salamanders nicht nur todbringend giftig, sondern auch imstande sei, Brände zu löschen. Entsprechend abergläubisch reagierten die Menschen und warfen die armen Tiere ins Feuer. Vermutlich geht darauf auch der Name zurück.
Der giftige Superheld!
Dabei hat der Feuersalamander tatsächlich Superkräfte! Er ist nicht nur imstande, seinen im Kampf verlorenen Schwanz nachwachsen lassen, wie es auch Eidechsen können, sondern ganze Gliedmaßen wie etwa ein abgetrenntes Bein oder sogar verletzte innere Organe.
Feinde hat der ausgewachsene Salamander in der Tierwelt keine. Das liegt daran, dass er mit Drüsen an der Haut ausgestattet ist, die ein giftiges Sekret absondern. Die grellen gelben Flecken geben anderen Tieren zu verstehen: ACHTUNG! Ich bin giftig! Lasst mich in Ruhe! Das gilt übrigens auch für uns Menschen. Der Kontakt mit seiner giftigen Haut kann unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen, daher: Finger weg!
Nur die Larven müssen sich in acht nehmen. Solange sie noch keine Giftdrüsen besitzen, sind sie ungeschützt und stehen auf der Speisekarte von Laufkäfern, Libellen, Fischen und Wasserspitzmäusen.

Geht mit uns auf Safari!
Mit Kindern früh über die außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Eigenschaften von Tieren zu reden, lässt sie diese Superhelden mit anderen Augen sehen und Respekt auch vor den kleinsten Exemplaren entwickeln. Und dieses Wissen wirkt sich wiederum auf ihren späteren Umgang mit der Natur aus.
Dabei sollen auch die Safaris in unserem Buch Wandern mit Kindern helfen. Auf der Suche nach den steckbriefartig porträtierten Tieren, die für die jeweilige Region typisch sind, lernen Kinder nicht nur mehr über diese Tierarten, sondern auch, wie man sich im Wald, auf dem Berg oder an einem Gewässer verhalten muss, um Erfolg zu haben. Nur mit Geduld, scharfen Augen und wenn man sich leise verhält, entdeckt man nämlich gut getarnte oder schreckhafte Tarnkünstler.
Das Interesse geweckt?
Mehr über den Feuersalamander erfahrt ihr unter Wienerwald-Safari in unserem Buch Wandern mit Kindern.
TIPP: Hier noch ein paar weitere Routen, auf denen ihr eventuell Salamandern begegnen könnt. Versucht euer Glück nach den nächsten Regenfällen. Die Wetterprognosen sind diesen Frühling ja günstig …
- Auf ins Reservat! Wanderung durch den Lainzer Tiergarten
- Fuchsweg und Biberhaufen. Eine Runde durch die Wiener Lobau
- Schlau in der Au. Von Stockerau über die Donauschleuse nach Greifenstein
- Am, über und unter Wasser. Von Schloss Orth mit der Donaufähre nach Haslau
- Die aussichtsreichen zwei. Auf Schlossberg und Braunsberg bei Hainburg
- Vogelschau. Über die Hagenbachklamm nach St. Andrä-Wördern
- Wachtürme und Warnfeuer. Von Greifenstein über die Redlingerhütte nach Gugging
- Zoogeschichten. Von Purkersdorf auf die Rudolfshöhe und ins Wienerwaldhaus
- In der Klamm. Von Rothengrub durch die Johannesbachklamm
Und hier gibt es noch ein tolles Rätselblatt für Kinder, zur Verfügung gestellt vom Nationalpark Donau-Auen.