Auf dem idyllischen „Wegerl“ um den Badner Lindkogel hinein ins Helenental – Route 23 in unserem Buch „Wandern im Wienerwald“ – kommt man kurz nach Beginn der Wanderung an der märchenhaften Burgruine Rauheneck vorbei. Schon beim Aufstieg, wenn man über das Tal auf die „Schwesterburg“ Rauhenstein blickt, fühlt man sich in eine Phantasiewelt versetzt.
Die 1130 erstmals urkundlich erwähnte Burg wurde vom Rittergeschlecht der Tursen – wörtlich „Riesen“ – errichtet. Später erweiterte man die Anlage noch um einen Bergfried, der aus Gründen der Platzersparnis auf dem engen Felsplateau dreieckig erbaut wurde.
Über eine kleine Holzbrücke treten wir ein und sind sofort verzaubert.
Ein bisschen verwunschen sieht sie aus, die Ruine mit all ihren überwachsenen Mauern und verwinkelten Passagen …
Kein Wunder also, dass zu diesem – neumodisch ausgedrückt – Lost Place auch eine passende Gruselgeschichte existiert.
Der Sage nach wandelt Turso, der Erbauer des Turms, bis heute als Geist in der Burg umher. Er kann erst ruhen, wenn aus dem Holz einer Föhre oder Eiche – da sind sich die verschiedenen Quellen nicht ganz einig –, die aus der Mauer der Burg gewachsen ist, eine Wiege gezimmert wurde. In dieser Wiege soll ein Sonntagskind ruhen, das später – reinen Herzens – in den Priesterstand eintritt. Und erst wenn dieser Priester seine erste Messe liest, ist Tursos Geist erlöst und gibt seine Schätze frei.
Seit seinem Tod soll Turso jedes Jahr in der Silvesternacht als blaue Flamme erscheinen, um das Wachstum des Bäumchens zu begutachten. Leider wurde die zarte Pflanze aber schon vor mehr als 100 Jahren bei einem Sturm zerstört. So wandelt er also weiter, der Geist von Rauheneck, und klagt sein Leid.
1384 erlosch das Geschlecht der Tursen. Die Burg wechselte den Besitzer und wurde im Laufe ihrer bewegten Geschichte mehrmals zerstört, immer wieder aufgebaut und teilweise auch erweitert.
1477 wurde sie dann von serbischen Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus gestürmt – die endgültige Zerstörung erfolgte 1529 durch die Türken.
1810 erwarb die Familie Doblhoff die Ruine und weckte sie aus ihrem Dornröschenschlaf, indem sie sie für Besucher zugänglich machte.
1961 ging die Ruine samt Burgberg in den Besitz der Stadt Baden über und wurde saniert.
Wer den düsteren Turm mit seinen steilen Stiegen erklimmt, wird mit einem beeindruckenden Ausblick ins Helenental und auf die Ruine Rauhenstein belohnt.
Beim Verlassen der Burgruine raschelt es im Laub. Ist es der rastlose Turso oder sind es doch nur die Zauneidechsen, die sich zwischen den Blättern versteckt sonnen? Ganz sicher ist man sich nicht …
Kurz vor dem Ende der Route kommen wir zur mindestens ebenso schönen und mystischen Ruine Rauhenstein, die man aber derzeit wegen Steinschlaggefahr leider nicht betreten darf. Schade – wir hoffen, daß die Stadt Baden diese Sehenswürdigkeit bald renoviert und wieder zugänglich macht. Dann berichten wir „von der anderen Seite“ weiter … (kat)
[…] neun Grad im Hochsommer dann vielleicht doch etwas zu kühl sind, für den bietet sich ein Teil der Wanderung 23 aus dem Buch Wandern im Wienerwald an. Schon Peter Alexander wusste von den Vorzügen dieser […]
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[…] einem freundlichen Rastplatz mit schönem Ausblick (siehe oben) vorüber kommen wir so wirklich zur Ruine Rauheneck und damit zu einer anderen Route („Das ,Wegerl im Helenental‘ “) aus unserem […]
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