
Ja, dieses erste Bild lügt nicht: Es handelt sich um eine Garnitur der Waldviertelbahn (die wir übrigens sehr schätzen und über die Sie auf diesen Seiten mit Sicherheit noch mehr erfahren werden). Und es ist sonnig, wie man sieht. Ich kann Ihnen auch noch verraten, dass es sehr sehr heiß war an diesem Sommertag des Jahres 2022. Trotzdem machten wir uns auf, um eine der Routen aus unserem Buch Wandern im Waldviertel nachzugehen, nämlich 1-2 – Rund um Litschau, die uns ein gutes Stück – immerhin 16,6 km – durch die nördlichsten Wälder des Waldviertels führt.
Ausgangspunkt dieser Tour ist Gmünd, das wir Ihnen schon in einem kleinen Stadtspaziergang vorgestellt haben. Von dort aus geht’s mit der Waldviertelbahn nach Litschau, zu einer der Endstationen dieser touristisch höchst attraktiven Nebenbahnlinie. Sie können aber natürlich auch mit dem Bus von Gmünd hierherfahren …
Vom Bahnhof (wo wir auch ein kleines Museum über die Geschichte der Waldviertelbahn besuchten) hielten wir an diesem Tag auf das Zentrum von Litschau zu, drehten eine kleine Runde über den Stadtplatz, von dem aus das Schloss gut zu sehen ist. Dann spazierten wir an Resten der alten Stadtmauer auf den Herrensee zu, auf dessen Promenade der erholsame und kühlere Tag der Wanderung begann.

Der gepflegte Begleitweg am See ist auch als Fitnessparcours zu benützen – aber überanstrengen Sie sich nicht zu sehr, wir haben schließlich noch einige Kilometer vor uns. Ziemlich bald kommen wir an einem Gedenkstein für den Litschauer vorbei, über den Sie in unserem informativen Wanderbuch in einem „Am Wege“-Abschnitt mehr erfahren. Als Anreiz zeigen wir Ihnen hier nur ein Photo des Denkmals …

Nachdem wir den See verlassen hatten, durchquerten wir die kleine Ortschaft Hörmanns und gingen anschließend ein Stück bergauf, wo wir den Wald betraten und nach einer Gehzeit von insgesamt 1 ¼ Stunden den Fiedelstein erreichten. Der Sage nach soll der Teufel (er spielt bei den Sagen, die sich um die Steingebilde im Waldviertel ranken, anscheinend recht oft eine prominente Rolle …), der fiedelspielend auf diesem Stein herumlungerte, mit seiner Teufelsmusik Menschen ins Moor gelockt haben, wo sie dann schmählich umkamen.
Dem Autor dieser Zeilen hat der Gottseibeiuns an genau dieser Stelle eine Bremse auf den Hals – und andere Körperteile – gehetzt, die ihn über ein quälend langes Wegstück verfolgte und peinigte. Das hat man davon, wenn man sich zu goschert über den Satan äußert!

Erst an der unten porträtierten Stelle, die recht deutlich den Abstieg in den Dachsgraben kennzeichnet, ist es mit einem gezielten Handstreich gelungen, die blutgierige Bestie zum Teufel zu schicken; dann konnte die Wanderung weniger gestresst weitergehen.

Nach Durchquerung eines durch Schlägerungen leider stark gezeichneten Waldstücks landeten wir dann am Ufer des idyllischen Richterteichs, wo wir auf einem Bankerl unsere mitgebrachte Jause einnahmen. Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Strecke leider keine – mit dem großen Hunger müssen Sie also bis Litschau warten. Aber es ist eh nicht gesund, sich während einer Wanderung den Bauch vollzuschlagen, weil man dann gar nimmer so gern weitergeht …

Wir sind jedenfalls gern weitergegangen, auf einer abwechslungsreichen und schönen Strecke, deren genauen Verlauf Sie – das muss jetzt kommen – unserem Buch entnehmen können.
Ach ja: Der Koffer. Der aus dem Teaser. Genau können wir Ihnen auch nicht verraten, was mit dem los ist. Wir haben ihn in einer Unterstandshütte gefunden, wo er einsam auf einem Holztisch lag. Der Deckel war zu – und als Krimi-Fans haben wir uns natürlich gleich ausgemalt, dass wir darin die Beute aus einem Bankraub oder auch irgendwelche Leichenteile finden könnten. Einer von uns hatte dann den Mut, den Deckel zu öffnen: Maurerwerkzeuge waren drin, gebraucht und offenbar noch gebrauchsfähig.
Nein, wir wissen auch nicht, wer die ausgerechnet in einer Hütte mitten in der Natur zurückgelassen hat – oder warum. Aber wahrscheinlich reden die Leute deswegen immer so gern vom „geheimnisvollen Waldviertel“ … (ph)

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