Aug’ in Aug’ mit dem Krampus

Auch wenn der Nikolo mittlerweile nicht mehr alle Kindergärten besuchen darf – so erfreut sich der Krampus immer größerer Beliebtheit. Wer keine Angst vor ihm hat, kann ihn im Advent näher betrachten

Krampus- oder auch Perchtenläufe sind Traditionen, die hauptsächlich in einigen Regionen der Alpenländer wie Österreich, Bayern und Südtirol sowie in Teilen Kroatiens vorkommen. Sie werden oft mit dem Nikolaustag verbunden und am 5. oder 6. Dezember gefeiert. Als Krampusläufe gelten sie bis zum 21. Dezember, danach werden sie bis zum 6. Jänner des Folgejahres als Perchtenläufe fortgeführt. Ihre Wurzeln haben diese Umzüge in alten, vorchristlichen Traditionen, die später mit christlichen Bräuchen verschmolzen sind. Der Krampus repräsentiert dabei sozusagen das Gegenteil vom Nikolaus: Während der Nikolaus die braven Kinder mit Nüssen, Clementinen und Süßigkeiten belohnt, werden die unartigen vom Krampus bestraft, indem sie Kohle statt Geschenke in ihren Stiefeln finden oder bei Umzügen eines mit der Rute auf den Popo bekommen.

Heute sprießen diese Umzüge wie die Schwammerln aus dem Boden – wobei manche allerdings von zweifelhafter Qualität sind –, und man findet sie auch in den meisten Großstädten, wo sie als Programmpunkt auf Weihnachtsmärkten eingebaut werden.

Ich habe aus meiner Kindheit schöne Erinnerungen an die Krampus- und Perchtenumzüge. Auch wenn wir uns damals gefürchtet haben, wollten wir uns das unheimliche Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. Tage davor planten wir bereits, mit unseren selbstgebastelten Kostümen die Krampusse in die Flucht zu schlagen. Doch schon auf dem Weg zum Dorfplatz in Aflenz, wo wir zu der Zeit oft Freunde besuchten, schwand der Mut, als wir die ersten Schellen vernahmen, die einige Krampusse um ihren Leib geschnürt hatten. Bis wir im Zentrum angelangt waren, hatten wir bereits die Ruten im Gebüsch versteckt, unsere Masken abgelegt und uns auf den Schultern unserer Väter in Sicherheit gebracht.

Mein Sohn war im Vorschulalter regelrecht besessen von Krampussen, bastelte kleine Masken für seine Playmobil-Figuren, stellte Umzüge nach und wollte auch unbedingt einem Verein beitreten.

Da es auf manchen Umzügen auch rauer zugehen kann und die modernen Krampusmasken jenen aus modernen Fantasy- und Horror-Filmen immer ähnlicher werden, tut man gut daran, sich im Vorfeld zu informieren, was einen erwartet. Es soll ja ein gruseliges, aber trotzdem schönes Erlebnis für die ganze Familie sein. Wir stellen euch zwei familienfreundliche Krampusveranstaltungen in Wien vor.

Für die Vorsichtigen

Wer ganz auf der sicheren Seite sein will, besucht den mittelalterlichen Adventmarkt vor dem Heeresgeschichtlichen Museum. Hier schaut der Nikolo mit dem Krampus vorbei und verteilt kleine Aufmerksamkeiten:

Krampus beim Adventmarkt vor dem HGM Wien
Wann:
Am 2. 12. 2023
Wo:
1030 Wien, Heeresgeschichtliches Museum
Eintritt:
7 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt

Mehr Infos: Mittelalterlicher Adventmarkt im HGM

Für die Mutigen

Einen – zumindest laut Veranstaltern – familienfreundlichen Krampuslauf gibt es im Prater bei freiem Eintritt und 180 Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Vereinen mit schaurigen Namen wie etwa Ybbstaler Schluchtenteufln, Weinviertler Höllenbrut, Luzifers Schattenfürsten, Most4tler RuatnBuam oder Wieselburger Zwieslteifin.

Krampuslauf im Wiener Prater
Wann:
Am 3. 12. 2023 um 17 Uhr
Wo:
1020 Wien, Riesenradplatz
Eintritt frei!

Mehr Infos: Wintermarkt im Prater

(kat)

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