Nach altem Brauch werden am 4. Dezember – dem Gedenktag der heiligen Barbara – Obstbaumzweige abgeschnitten und daheim in Vasen aufgestellt. Je nachdem, wie viele Zweige bis zum Heiligen Abend aufgeblüht sind, verspricht man sich Glück und Fruchtbarkeit im kommenden Jahr.
Der Brauch geht auf die Überlieferung zurück, wonach die heilige Barbara auf dem Weg zum Gefängnis mit ihrer Bekleidung an einem Zweig hängengeblieben ist. Sie nahm den abgebrochenen Zweig, stellte ihn ins Wasser, und er erblühte genau an jenem Tag, an dem Barbara ihr Martyrium erlitt.
Im Lauf der Zeit haben sich viele unterschiedliche regionale Ausprägungen im Volksglauben entwickelt. In manchen Gegenden ist es etwa Brauch, dass junge Mädchen jedem Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen. Der Zweig, der zuerst zu blühen beginnt, weist auf den zukünftigen Bräutigam hin. Barbarazweige dienten aber auch als Ernteorakel oder zur Vorhersage der Lottozahlen. Mehr über die wundersame Vorhersage von Lottozahlen können Sie in unserem Beitrag Von Brünnlnarren, Lotterieschwestern und der ewigen Jugend über das Agnesbrünnl im Wienerwald nachlesen, das auf der Wanderung 2 in unserem Buch “Wandern im Wienerwald” zu erreichen ist.
Nützen Sie also den heutigen Tag für einen kleinen winterlichen Ausflug und halten Sie Ausschau nach Obstbäumen – dann erfahren auch Sie, ob Ihnen im neuen Jahr das Glück hold sein wird. (kat)