Immer der Nase nach …

Nach einem idyllischen Nebelspaziergang an der Donau steigen wir diesmal über den Nasenweg auf den Leopoldsberg hinauf, erinnern uns an die erfolgreich abgewehrte Türkenbelagerung – und essen Leberkäse

Am Sonntag hat uns das gute Wetter überrascht. Eigentlich wollten wir ins Museum und fürs nächste Buch recherchieren. Aber wenn schon einmal die Sonne scheint, die Temperaturen mild sind und KEIN garstiger Wind weht, muss man einfach die Gelegenheit beim Schopf packen. Wir haben immer ein paar Touren parat, die man auch ganz spontan gehen kann, ohne groß auf Proviant, Ausrüstung oder Zugfahrpläne achten zu müssen. Eine davon ist die Wanderung 2 – Schöne Aussichten aus unserem Buch Wandern im Wienerwald, das mittlerweile in der dritten Auflage erschienen ist. Bei dieser Streckenwanderung starten wir im Kahlenbergerdorf und plagen uns den steilen, aber aussichtsreichen Nasenweg auf den Leopoldsberg hinauf, bevor es gemütlich weiter zum Kahlenberg geht.

Wir sind dieses Mal in Nußdorf ausgestiegen, um die Nußdorfer Schleusenbrücke mit ihren imposanten Löwenstatuen sowie das renovierte Otto-Wagner-Schleusengebäude bewundern zu können und vor dem Aufstieg noch ein wenig entlang der Donau spazieren zu gehen.

Nach wenigen Minuten erreicht man bereits das Kahlenbergerdorf, von wo aus es dann in Serpentinen steil bergauf geht. Da der Weg gut gesichert ist und immer wieder Bänke zum Rasten anbietet, ist der Aufstieg durchaus auch mit Kindern zu bewältigen. Bei den Aussichtspunkten wird man immer wieder mit schönen Panoramaausblicken über das Donautal und Wien belohnt – dieses Mal mit spektakulären Nebelschwaden.

Nach ca. 30 Minuten ist man oben angekommen – etwas außer Atem eventuell, aber auch stolz auf die zurückgelegten Höhenmeter. Hier erwarten uns die Leopoldskirche, die leider nur im Sommer (wenn überhaupt) besichtigt werden kann, und drei grimmige Kosaken, die daran erinnern sollen, dass von hier aus einst das Entsatzheer unter der Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski das belagerte Wien von den Osmanen befreite.

Auch für Sobieski wurde eine Gedenktafel angebracht – und sogar ein kleines Museum eingerichtet.

Allerdings am „falschen“ Berg! Nämlich am Kahlenberg, zu dem wir gleich weiterwandern. Historiker gehen davon aus, dass die Umbenennung der Berge damals zu größerer Verwirrung führte. So hieß der Leopoldsberg ursprünglich Kahlenberg und der heutige Kahlenberg eigentlich Sauberg bzw. Josefsberg. Als Leopold I. als Dank für die überstandene Pestepedemie 1769 dem hl. Leopold eine Kirche auf dem ehemaligen Kahlenberg stiftete, wurde dieser zum Leopoldsberg, und der Name Kahlenberg ging einfach auf den Sau- bzw- Josefsberg über.

Am heutigen Kahlenberg angekommen, kehrt man beim gemütlichen Imbiss „Sobieski“ statt in der „hippen“ Skyline Lounge ein und genießt im Gastgarten bei einer Portion Leberkäs’ die milden Sonnenstrahlen, bevor es durch die Weinberge wieder hinunter nach Nußdorf geht.

TIPP:
Es gibt übrigens auch in unserem Buch Wandern mit Kindern eine Tour, die euch auf den Kahlenberg führt – allerdings mit einem sanfteren Aufstieg. Die Highlights erreicht ihr aber auf beiden Routen, nämlich den Waldseilpark und den Bogenparcours, die beide ab März wieder geöffnet sind! Hier erfahrt ihr mehr: Ferientipp Wipfelstürmer (kat)

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