Von Burg zu Burg

Von Raabs an der Thaya brechen wir diesmal zu einer Wanderung Richtung Ruine Kollmitz auf und treffen dabei auf Attraktionen wie das Klinger-Mausoleum, den Uhufelsen und die Böhmische Mauer

Die Wanderung 3-2 Hoch über der Thaya aus unserem Buch Wandern im Waldviertel beginnt in der schönen Stadt Raabs an der Thaya, in der die beiden Quellflüsse Deutsche und Mährische Thaya zusammenkommen und wo es allerlei zu besichtigen (und großartige Gasthäuser zum Einkehren) gibt. Die Burg Raabs auf obigem Photo wurde im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts errichtet; Stadt und Herrschaft bildeten seinerzeit ein Bollwerk gegen den Norden.

Wir halten uns vom Hauptplatz aus an die Wandertafeln „Ritterweg“ und „Ruine Kollmitz“ und gelangen über den Kollmitzsteig bald in den Wald, wo wir auf dem Promenadenweg zwischen einer Felswand und der Thaya entlanggehen. Für kurze Zeit entfernen wir uns etwas vom Flussufer, folgen nach einer Wiese aber wieder der rot-weiß-roten Markierung und kommen in einen Jungwald, der knapp neben der Thaya weiterführt und uns zum Naturdenkmal Jungfernstein bringt.

Sobald wir den Fluss endgültig verlassen, geht es bergauf weiter – erst durch den Wald, dann auf einem Feldweg über freies Gelände. Wir ignorieren die Abzweigung des Rittersteigs und halten geradeaus auf die kleine Gemeinde Kollmitzdörfl zu, wo wir unter einer alten Linde rasten können. Hier sehen wir auch bereits eine große hölzerne Wandertafel mit der Aufschrift „Mausoleum“, die uns das nächste Stück der Route vorgibt. Bevor wir das Bauwerk erreichen, sehen wir am Waldrand eine Bank, die eine ideale Gelegenheit für eine Zigarettenpause bietet.

Das Klinger-Mausoleum (demnächst werden Sie in diesem Blog mehr darüber lesen) können wir leider nur von außen betrachten; durch das geöffnete Gittertor erreichen wir aber wenigstens seine Aussichtsplattform, von der aus sich ein herrlicher Blick auf die Thaya und die Ruine Kollmitz – unser nächstes Zwischenziel – bietet.

Wir wandern nun ein paar Schritte zurück, wo links ein weiterer Waldweg abzweigt und deutlich bergab führt. Bei den folgenden Wandertafeln mitten im Gehölz fragten sich die Autoren Singer und Hiess, ob damit vielleicht sie gemeint sind … ließen dann aber das Grübeln sein und nahmen einen links wegführenden schmalen Pfad, der sie zum Uhufelsen brachte.

Wer schwindelfrei ist, kann von dieser ungesicherten Felsnase aus einen Blick auf die Thayaschleife und auch zurück aufs Mausoleum werfen.

Von hier aus marschieren wir zum Hauptweg zurück und auf ihm weiter bergab, bis wir in eine Schotterstraße einbiegen und vor uns bereits die etwa fünf Meter hohe Böhmische Mauer sehen. Dabei handelt es sich um eine vorgelagerte Fortifikation der ehemaligen Burg Kollmitz, die an der schmalsten Stelle des Thaya-Umlaufbergs errichtet wurde, um Angreifer abzuwehren. Die Mauer zieht sich den Hang hinauf und hinunter, lässt sich aber von uns Wanderern durch ein Tor bequem durchschreiten.

Auf Rot-weiß-rot und dem Thayatalweg gelangen wir nach insgesamt eineinhalb Stunden zum Haupteingang der heutigen Ruine Kollmitz. Gleich dahinter erwartet uns die sympathische Jausenstation dieser beliebten Touristenattraktion. Dort können wir uns nicht nur verköstigen, sondern gegen eine bescheidene Gebühr auch zu einer Besichtigung der Ruine aufbrechen; die Schlüssel zu den Türmen, dem Museum und der Ausstellung erhalten wir ebenfalls in der Jausenstation.

Das Herumspazieren und -steigen in der Ruine lohnt sich – vor allem an Tagen wie diesen (also am besten unter der Woche und nicht in den Ferien), wenn man das Bauwerk fast für sich hat. Da kann man sich, wie Kollege Singer auf dem Bild weiter unten, so richtig wie ein Burgherr fühlen …

Wie die Wanderung von hier aus weitergeht, erfahren Sie natürlich in unserem bereits erwähnten Buch. Keinesfalls wollen wir Ihnen an dieser Stelle aber vorenthalten, dass wir im Zuge dieser Tour auch eine idyllische Ortschaft erreichen, die einen unserer Waldviertler Lieblingsnamen trägt …

Die Rundwanderung endet nach dem Besuch der Burgruine und insgesamt dreieinhalb Stunden Gehzeit wieder unterhalb der Burg vom Anfang, in Raabs an der Thaya. Und wir freuen uns, dass der Brückenheilige Nepomuk auch hier aufpasst, dass alles seine Ordnung hat. (ph)

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