Entlang der Bahn …

Alle Jahre wieder: Der Bahnwanderweg am Semmering ist auch bei unserem heurigen Ausflug nicht nur voller abwechslungsreicher Anblicke, sondern birgt auch einige Überraschungen

Eine meiner Lieblingswanderungen außerhalb des Wienerwalds (der tourenmäßig im Buch „Wandern im Wienerwald“ sehr schön und umfassend erschlossen wird) ist der Semmeringbahnweg von der Bahnstation Semmering Richtung Payerbach. Darüber habe ich hier auch schon oft berichtet: Von Simmering zum Semmering (Teil 1), Vom Semmering nach Simmering (Teil 2) oder Saisonstart am Semmering.

Wir sind den Bahnwanderweg auch schon in die andere Richtung gegangen — nach Mürzzuschlag, wo einen das großartige Eisenbahnmuseum erwartet und man auf den Spuren von Peter Rosegger wandelt (Wandern mit dem Waldbauernbuben). Aber die eindrucksvollere Strecke ist und bleibt für mich die über den Doppelreiterkogel mit seinem wundervollen Panoramablick auf das imposante zweistöckige Viadukt “Kalte Rinne” und dem “Zwanzig-Schilling-Blick”.

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Als Wanderer hat man hier das Gefühl, man ginge auf einer Modellbahnanlage spazieren. Immer wieder lugen neben schroffen Felsformationen die typischen Semmering-Villen aus dem 19. Jahrhundert zwischen den Baumkronen hervor …

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… oder plagt sich die Semmeringbahn neben den Wanderwegen, über Viadukte und  durch Tunnel, über den Berg.

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Die Wegstücke sind wildromantisch und gehen oft steil bergauf, um kurz darauf wieder rasant bergab zu führen. Trittsicher muss man sein – oder einen Wanderstock dabei haben.

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Zahlreiche Infotafeln erinnern an die Meisterleistung des Baumeisters Carl Ritter von Ghega, der die Strecke – was bis dahin unmöglich schien – für den Bahnverkehr erschloss.

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Und obwohl wir den Weg schon so oft gegangen sind, gab es auch diesmal ein paar Überraschungen.

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So wurde etwa das Bahnwächterhäuschen bei  der Station Breitenstein fertigsaniert und auch schon bezogen, was mich sehr freut, weil es schade wäre, wenn diese kleinen, charmanten Steinhäuser verfielen.

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Links unten im Bild sieht man das kleine Häuschen noch einmal. Ich würde sofort einziehen …

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Die zweite Überraschung erwartete uns kurz darauf, nach der Kuhweide.

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Bisher hatte man als Wanderer auf Grund einer Bahn-Großbaustelle nur die Möglichkeit, über den Kreuzberg zur Haltestelle Klamm/ Schottwien zu gelangen. Der Anstieg war steil und führte zum Teil über Straßen. Die Sperre wurde aber bereits vergangenen Herbst aufgehoben, sodass man nun wieder direkt neben den Gleisen weitergehen kann.

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Der „neue“ Wegabschnitt ist erfreulich und führt uns über Wiesen und durch Wälder, vorbei an den sanierten Viadukten bis zum Bahnhof Klamm/Schottwien, wo wir den Zug besteigen oder weiter bis nach Payerbach gehen können.

Neugierig geworden? Dann probieren Sie diese idyllische Wanderung aus! Die Einkehrmöglichkeiten haben wieder geöffnet – und dank der unmittelbaren Nähe zur Bahntrasse haben Sie jederzeit die Gelegenheit, Ihre Etappenlänge spontan zu wählen, was zum Beispiel für Familien mit jüngeren Kindern ideal ist.

Wanderkarten, Öffnungszeiten und nähere Informationen finden Sie hier.  (kat)

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Kommentare anzeigen (2)
  1. Anonymous

    Wenn schon die Rede von den Bahnwärterhäusern in Breitenstein die Rede ist, hätte man ja auch unter dem Foto mit der Ghega Figur das Ghega Museum erwähnen können. Aber es besteht ja erst seit 12 Jahren. Soviel mir bekannt ist, dass einzige Museum für den genialen Architekten.

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