Nach den Regenfällen der letzten paar Tage könnte sie wieder auftauchen: die Gelse, vom Deutschen auch gern Mücke oder Stechmücke genannt. Aber wir sind ja in diesem Blog nicht in Deutschland unterwegs, sondern in Österreich, genauer gesagt, im Wiener Gebiet und drumherum – wie unser Buch „Wandern im Wienerwald“ auf das Hervorragendste belegt.
Aber zurück zur Gelse:
Deren böses Wirken lässt sich, wenn sie einmal zugeschlagen hat, auch mit natürlichen Mitteln behandeln, wenn Sie nicht zur pharmazeutischen Chemie greifen wollen. Hören Sie also auf, sich blutig zu kratzen, und befolgen Sie stattdessen unsere guten Ratschläge.
Gelsen können ganz schön lästig sein und einem sowohl Wandertage als auch entspannte Abende im Freien vermiesen. Der Juckreiz nach ihrem Stich wird durch den Speichel des weiblichen Tiers verursacht. Über ihn gelangen Proteine in die Haut, die die Blutgerinnung verhindern. Der Körper reagiert, indem er das Hormon Histamin ausschüttet, das für den unangenehmen Juckreiz, die Schwellung und die Rötung verantwortlich ist.
Wenn man von einer Gelse gestochen wurde, ist vor allem eines wichtig: nicht kratzen! Aufgekratzte Gelsenstiche sehen nicht nur unschön aus, sondern können sich auch entzünden. Es empfiehlt sich, den Juckreiz auf anderem Wege zu lindern.
Mit den folgenden acht Hausmitteln können Sie Ihre Gelsenstiche natürlich behandeln.
1. Sofortmaßnahme: Speichel auf dem Stich hat sich über Generationen hinweg bewährt. Zwar scheiden sich die Geister, ob und inwieweit sich die Inhaltsstoffe der Spucke positiv auf die Heilung auswirken, doch für schnelle Abkühlung sorgt sie auf jeden Fall.
2. Kühlung – etwa mit Eiswürfeln oder Kühlpacks – ist die beste Hilfe bei jeder Art von Insektenstich. Kälte verengt die Blutgefäße, verringert so die Ausschüttung von Substanzen, die den Juckreiz fördern, und hemmt damit Entzündungsprozesse.
3. Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel desinfiziert die Wunde und mindert den Juckreiz.
4. Aloe vera ist bei uns mittlerweile sehr verbreitet und spendet nicht nur Feuchtigkeit, sondern reduziert auch den Juckreiz.
5. Spitzwegerich: Suchen einen die Gelsen unterwegs heim, einfach Spitzwegerich-Blätter klein schneiden oder reißen und auf den Stich legen. Der austretende Pflanzensaft lindert den Juckreiz.
6. Weißkrautblätter: Die Blätter zerkleinern und den ausgetretenen Saft auf den Insektenstich tupfen – das wirkt entzündungshemmend und lindert den Juckreiz.
7. Eine Kompresse mit Essigwasser kühlt nicht nur, sondern desinfiziert und lindert den Juckreiz.
8. Hitze: Proteine im Gelsenspeichel zerfallen ab einer Temperatur von circa 45 Grad. Heißes Metall – etwa ein Löffel – oder ein mit heißem Wasser getränkter Wattebausch können also auch Linderung bringen. Aber Vorsicht: nicht übertreiben! Der Löffel sollte nicht so heiß sein, dass Sie eine Verbrennung davontragen.
Und mit diesen Maßnahmen können Sie Gelsenstichen vorbeugen:
• Tragen Sie lange Bekleidung.
• Bringen Sie Insektenschutzgitter an den Fenstern oder ein Insektennetz über dem Bett an – so sorgen Sie wenigstens in den eigenen vier Wänden für Ruhe.
• Halten Sie die Temperaturen in den Räumen möglichst kühl – Gelsen mögen es nämlich warm und feucht.
• Meiden Sie stehende Gewässer.
• Verwenden Sie ätherische Öle als Beigabe für Lotionen und reiben Sie sich damit ein. Citronella, Rosmarinöl, Zedernöl oder Nelkenöl sollen Mücken vertreiben.
• Im Reformhaus findet man oft auch fertige Mischungen mit vielversprechenden Namen wie „Gelsenschreck“.
Damit sollte einem entspannten Abend beim Heurigen nach einer gelungenen Wanderung eigentlich nichts mehr im Wege stehen … (kat)