Dem Charme von Drosendorf kann sich kaum ein Besucher entziehen. Idyllisch liegt das kleine Städtchen im nördlichen Waldviertel, eng umschlossen von seiner Stadtmauer, oben auf einem Felsrücken. Im Tal fließt die Thaya, die tschechische Grenze ist nur drei Kilometer entfernt. Kein Wunder, dass es Ende des 19. Jahrhunderts viele Sommerfrischler aus Brünn, Wien und Graz in diese traumhafte Umgebung zog. Und ebenso wenig wird es verwundern, dass wir uns dazu entschlossen haben, die Stadt zu einem von sieben Ausgangspunkten in unserem neuen Buch „Wandern im Waldviertel“ zu machen.
Es war ein gut geschützter Platz, an dem die Grafen von Pernegg in den Jahren 1180 bis 1200 eine Dorfsiedlung an der Mündung des Thumeritzbachs in die Thaya anlegen ließen. Schon bald begann der Ausbau zur wehrhaften Burgstadt mit Stadtmauer; dadurch kam es zu einer Siedlungsverschiebung auf den nahegelegenen und vor Angriffen besser geschützten Hausberg. Die Dorfsiedlung blieb erhalten und wurde von da an als „Altstadt“ (heute: Drosendorf Altstadt) bezeichnet – was immer noch für Verwirrung sorgt.
Unser Stadtspaziergang beginnt im Zentrum von Drosendorf, beim Infopavillon am Hauptplatz, wo man sich mit Prospektmaterial eindecken kann. Auf dem in unserem Buch genauer beschriebenen und mit vielen Zusatzinformationen versehenen Rundweg kommen wir an den schönsten, skurrilsten und geschichtsträchtigsten Orten Drosendorfs vorbei, etwa dem Rathaus mit seiner prächtigen Sgraffito-Fassade …
… oder dem gut erhaltenen Schloss Drosendorf, an dessen Platz einst die mittelalterliche Burg stand, die später von Mrakesch von Noskau erweitert und zum Schloss umgebaut wurde. Heute wird das Gebäude als Seminar- und Bildungsstätte sowie Frühstückspension genutzt.
Auch die alte Kirche, die heute noch kaum als solche erkennbar ist …
… und das Bürgerspital – in dem sich heute die leidige „Test-Straße“ befindet” – sind noch erhalten.
Eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit sind die in einem barocken Glassarg aufgebahrten Gebeine der im Jahre 317 hingerichteten Märtyrerin Valentina in der Kirche St. Martin. Sie stammen aus den Katakomben Roms. wurden der Gräfin Lamberg von Papst Clemens XI. zum Geschenk gemacht und in der Kirche verwahrt.
Entlang der imposanten Stadtmauer, die 1278 schon Angriffen König Ottokars II. von Böhmen standgehalten hat, kann man auf den Spuren der einstigen Sommerfrischler wandeln. Die Promenade wurde für die erholungsbedürftigen Städter angelegt und mit Aussichtspavillons versehen, von denen man auch heute noch einen schönen Blick ins Tal erhaschen kann.
Was es aber mit dem runden Fenster auf sich hat und welche heldenhafte Rolle Drosendorf bei der Schlacht zu Jedenspeigen und Dürnkrut spielte, aus der die Habsburger siegreich hervorgingen – und was ein Lichtschalter alles bewirken kann, erfahren Sie im ausführlichen Stadtspaziergang durch Drosendorf, der in unserem Buch „Wandern im Waldviertel“ abgedruckt ist.
Nach und nach werden Sie in unserem Blog kurze Beschreibungen der Wanderungen aus unserem Buch sowie diverser Wandererlebnisse finden. Schauen Sie also öfters bei uns vorbei!
Unsere vier vom Ausgangspunkt Drosendorf erreichbaren Routen:
Bachstelzen. Drosendorf-Umrundung durch den Gaberwald
Hoch über der Thaya. Von Raabs an der Thaya zur Ruine Kollmitz
Pilgern durch Feld und Wald. Von Geras über Maria Schnee zur Drosendorfer Altstadtkirche
Grenzfluss-Safari. Durch den Nationalpark Thayatal zur kleinsten Stadt Österreichs
(kat)