Es ist gar nicht so einfach, öffentlich zum Einstieg der Hagenbachklamm zu kommen. Die Busse von Heiligenstadt bzw. Klosterneuburg-Kierling, die direkt in der Kurve der vielbefahrenen Straße nach St. Andrä-Wördern halten, fahren nur alle heiligen Zeiten. Und zu heiligen Zeiten sind wir bekanntlich nicht unterwegs.
Aber egal – dann lassen wir uns halt vom Autobus zu unserer geliebten Lourdesgrotte bringen, verweilen dort noch ein wenig in Andacht und zünden jeder ein Kerzerl an, bevor wir uns an besagter Straße entlang auf den etwa halbstündigen Marsch Richtung Klamm machen. Und als wir dann endlich dort sind, bekreuzigen wir uns bei der Barbarakapelle, die den Eingang zu dieser beliebten Naturschönheit markiert, noch einmal kurz und danken dem Herrn, dass uns keiner der rasenden Lkws vom Straßenrand gescheibt hat.
Dann geht es los, direkt in die Hagenbachklamm, die ca. 1300 Meter lang und ein Teil des Naturparks Eichenhain ist. Der Wanderweg ist mit Brücken und Stegen gut ausgebaut und daher auch recht familienfreundlich, aber unter der Woche und vor allem vormittags hat man seine Ruhe dort und trifft höchstens ein paar Leute, die mit dem Hund spazierengehen.
Hier der Blick vom Weg auf den Hagenbach hinunter, …
,… der nicht allzu breit ist. Aber die Hänge sind steil, also passen Sie auf, wenn es länger geregnet hat und der stark belaubte Pfad durch die Klamm rutschig oder sehr gatschig ist.
Meistens ist er aber eh sicher, so wie auf dem Bild oben.
Und er führt uns über so manche Brücke schließlich zur Greifvogelzuchtstation kurz vor der Ortschaft Unterkirchbach (die – Herbstwanderer könnte das interessieren – sogar noch bis Mitte November geöffnet hat; aber nur am Wochenende, also sehen wir sie diesmal wieder nicht).
Kurz danach demonstriert uns ein Apfelbaum, dass er zwar schon fast alle Blätter verloren hat, aber sich weiterhin verzweifelt an seine Apferln klammert. Am Boden liegen auch viele herum. Das sehen wir immer wieder auf unseren Wanderwegen und finden es traurig, dass niemand das Obst aberntet oder einsammelt. Geht uns aber auch nichts an, da haben Sie recht.
Apropos Wanderweg, damit wir auch das hinter uns haben: Die Route, um die es hier geht, ist die Wanderung Nr. 6 in unserem Buch „Wandern im Wienerwald“ – das Sie sich unbedingt besorgen sollten, wenn Sie wissen wollen, wie es hier und auf 29 anderen Wanderwegen genau weitergeht.
In Unterkirchbach erwarten uns das großartige Gasthaus Hauser und ein verspielter Kater, der den Lokaleingang bewacht.
Was Sie auf dem unteren Bild sehen, sind – wie die charmante Begleiterin erklärt – Pfaffenkapperln. Die schauen nicht nur gut aus, sondern wurden auch noch 2006 (wie die Wikipedia weiß) zur Giftpflanze des Jahres erklärt. Wir gratulieren nachträglich!
Und weil es am Hagenbach so erfreulich war, wollen wir Ihnen für den Schluss der Wanderung noch einen kleinen Tip geben. Wenn Sie nach Steinbach – einen Ortsteil von Mauerbach – kommen, brauchen Sie bis zum Endpunkt der Route nicht mehr auf der Straße zu gehen. Es gibt da nämlich, nach einem eingezäunten Hof, alternativ dazu ein Brückerl über den gleichnamigen Steinbach, nach dessen Passieren wir auf einen grün markierten Weg Richtung „Mauerbach“ gelangen. Und dort schaut es oft so aus:
Schön, oder? Manchmal geht es zwar kurz durch Siedlungsgebiete, aber auch die sind ruhig und angenehm. Und am Ende des Wegs kommt man direkt gegenüber der Busstation heraus. Der perfekte Abschluss für diese nicht einmal drei Stunden dauernde Wanderung … (ph)
[…] Recht sehr beliebt und an den Wochenenden daher leider auch (zu) gut besucht, ist die Wanderung 6: „Raubvögel aus nächster Nähe“. Sie beginnt in der Hagenbachklamm und endet in Mauerbach. Und obwohl ich im Wald gern für mich […]
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