Einsam, einsamer …

Ein Wochentag im Mai, herrliches Wetter, angenehme Temperaturen und ein motivierter Wanderer: beste Voraussetzungen, einen Besuch in der stillsten Region des Wienerwalds zu machen …

Unter den 30 Wanderungen, die im unverzichtbaren Buch “Wandern im Wienerwald” beschrieben werden, befinden sich einige, bei denen man sich vor Attraktionen an der Strecke nicht erwehren kann. Es gibt aber auch solche, die einfach nur die Schönheiten der Landschaft des Wienerwalds hervorkehren und arm an Belustigungen oder Lokalen sind. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Wanderung 19 mit dem Titel “Durch stille Wälder”.

Die Anreise zum Start- und Zielpunkt hat sich gegenüber der bisherigen Beschreibung insofern geändert, dass nun der Postbus nicht mehr direkt von den Bahnhofen Liesing oder Mödling nach Gruberau fährt, sondern jeweils ein Umsteigen bei der Station Breitenfurt Abzw. Wolfsgraben erforderlich ist. An der Haltestelle Schusternazl, dem Startpunkt der Wanderung, fällt sofort der Komplex des seinerzeit beliebten Hotel-Restaurants auf, das nun schon seit fast zehn Jahren vor sich hin dämmert (siehe oben).

Hält man sich an die im Buch beschriebene Strecke, was sehr zu empfehlen ist, wird man schon nach wenigen Metern mit der fast durchgehend dominierenden Stille und Einsamkeit konfrontiert …

Da ist es natürlich gut, dass man sich an wettermäßig stabilen Tagen wie diesen an den Naturschönheiten erfreuen kann. Man sollte jedoch davon ausgehen, dass andere Wanderer in dieser Region des Wienerwalds eher selten anzutreffen sind. Selbst Tiere scheinen sich an diesem Tag allesamt zu verstecken – lediglich eine Blindschleiche hat sich über die Straße gewagt …

Auch die Hoffnung auf eine Einkehr in der Mostschenke Prukl in Buchelbach kann nicht erfüllt werden, denn die Gastwirtschaft ist dauerhaft geschlossen.

Auf der nachfolgenden Wanderung Richtung Sulz fühlt man sich so richtig einsam und mit der Natur verbunden. Herrlich dichte und schattige Wäldchen wechseln sich mit Schonungen und freien Wiesen ab.

Der oft nicht sofort zu überblickende Streckenverlauf über üppige Futterwiesen erfordert auch detaillierte Orientierungsangaben …

Schließlich erreicht man nach ca. 10 km die einzige Einkehrmöglichkeit an der Strecke, das Gasthaus Wöglerin – ja, wenn nicht gerade Ruhetag ist, denn deren gibt es gleich drei: Von Montag bis Mittwoch ist nämlich geschlossen.
Einmal mehr kann auch an dieser Stelle empfohlen werden, immer etwas Proviant auf den Wanderungen mitzunehmen, um nicht auf Lokale angewiesen zu sein, die womöglich geschlossen oder plötzlich nicht mehr vorhanden sind. Mitgeführter Imbiss lässt sich in der Einsamkeit in den Weiten des Wienerwalds trefflich verzehren. (shaw)

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Kommentare anzeigen (1)
  1. Kostistansky Susanne

    Danke für die aufklärende Beschreibung, besonders den Proviantrucksack.

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